OTHER, THE - Alienated
Mehr über Other, The
- Genre:
- Horror Punk
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Oktober Promotion
- Release:
- 31.10.2025
- Hellfire
- I Give You The Creeps
- A Ghost From The 80S
- Hier Sein
- I Need Blood
- Alienated
- In The End
- Horror Movie Monster
- The Witch From Outer Space
- Dont Be Afraid Of The Night
- Batcave
- I Know Your Name
- Die Human Die
Don't be afraid of the night... Eingängigkeit gepaart mit Morbidität.
Der gute alte Horror Punk ist in meiner Wahrnehmung ein Subgenre, welches einerseits enorm viel Spaß machen, aber anderseits manchmal auch ein wenig limitiert sein kann. Punkige, eingängige Riffs, mitsingkompatible Melodien und dazu Texte, die sich im weitesten Sinne mit dem Thema Horror befassen.
THE OTHER gilt als eine der erfolgreichste Band dieses Genres und mit "Alienated" lässt die Band aus NRW ihren neunten Longplayer auf die Hörerschaft los. Also ... schnell noch einen guten alten Ed-Wood-Film geschaut und abtauchen in die Welt aus Eingängigkeit und Morbidität.
Die grundsätzliche Formel der Band ist bekannt und genau dies ist in meinen Ohren die große Stärke der Scheibe: Die beiden vorab veröffentlichten Singles 'I Give You The Creeps' und 'A Ghost From The 80s' haben einen guten Vorgeschmack gegeben. Man kann sich der Sogwirkung der Refrains nur schwer entziehen und vor allem 'A Ghost From The 80s' habe ich schon nach dem ersten Hören nicht mehr aus dem Ohr bekommen. Mit 'Hier Sein' führt man auch die Tradition eines Songs mit deutschem Text fort, ohne dabei zu kitschig zu sein und dadurch vielleicht auf eine Portion Radio-Airplay zu hoffen. Im Gegenteil, die Morbidität ist einfach da und jeder Song der Platte versprüht diese angemehme Gruselatmosphäre.
'I Need Blood' drückt das Gaspedal ordentlich durch und knallt der Hörerschaft harte Riffs um die Ohren, aber natürlich nicht ohne einen potenziellen Mitsingrefrain vorzuweisen. Besonderes Ohrenmerk sollte man auf die düstere Halbballade 'In The End' legen, bei der Sänger Rod Usher mich im Bridge-Part unwahrscheinlich an den seligen Pete Steele erinnert. Der Song ist wirklich Gänsehaut pur und das im positiven Sinne. Was sich auf dem letzten Album "Haunted" schon andeutete, zieht man hier konsequent weiter durch. Wie diverse andere Bands, besinnt man sich auf die eigene Vergangenheit und kredenzt ein Album, welches zurück zu den Anfängen der Band geht und den Fokus auf Powerchords und Riffs legt.
Textlich widmet man sich natürlich den eher düsteren Themen, was hier und da zweifellos schon ein wenig im Widerspruch zur Eingängigkeit der Musik steht, doch dafür ist sowohl der Horrorpunk als auch THE OTHER bekannt. Natürlich sind nicht alle Texte bierernst gemeint und hier und da muss man fraglos auch schmunzeln, wenn man allein Songtitel wie 'Horror Movie Monster' oder 'The Witch From Outer Space' betrachtet.
Verdammt... was ein geiles Stück Musik. THE OTHER beweisen, dass Songs nur zwischen 2:48 ('Hier Sein') und 3:44 ('I Give You The Creeps') Zeit benötigen, und dennoch abwechslungsreich sein können. Bei den 13 Tracks sucht man auch vergeblich nach Songs, die wie Abziehbilder eines vorangegangenen Tracks des Albums klingen. Wer den guten alten Horror Punk mag, bekommt hier nach meinem Dafürhalten einen echten Kracher vor die Ohren und Leute, denen Bands wie VOLBEAT (ich weiss ... die Bands haben auf den ersten Hör wenig Gemeinsamkeiten) mittlerweile viel zu glatt gebügelt klingen, könnten auch einen Zugang zu der düsteren Welt von THE OTHER finden.
Anspieltipps: A Ghost From The 80s, I Need Blood, In The End, Horror Movie Monster
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcus Görner