OZ - Transition State
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2017
Mehr über Oz
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.75
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 20.10.2017
- Bone Crusher
- Restless
- Heart Of A Beast
- Drag You To Hell
- Whore Of Babylon
- The Witch
- In A Shadow Of A Shotgun
- Never Close Your Eyes
- The Mountain
- Demonized
- We'll Never Die
- Midnight Screams
- Sister Red
Als hätten die 80er nie aufgehört.
Die finnische Metalband OZ entstand zu Zeiten der NWoBHM, und auch musikalisch stand sie dieser Richtung nahe. Den Erfolg der Vorreiter aus Großbritannien erreichte sie freilich nicht. Nach regelmäßigen Plattenveröffentlichungen löste sich die Gruppe 1991 auf. Anfang dieses Jahrzehnts kam es zur Reunion, doch erst jetzt ist das erste reguläre Studioalbum "Transition State" von OZ 2.0 erschienen. OZ 2.0 gilt auch personell. Denn außer Schlagzeuger Mark Ruffneck, dem letzten verbliebenen Gründungsmitglied, sind lauter neue Leute an Bord.
Musikalisch ist die Truppe jedoch den 80ern treu geblieben. Es gibt schönen, klassischen, melodischen und kraftvollen Heavy Metal auf die Ohren samt hohem Sirenengesang, dezenten Chören und prägnanter Rhythmusarbeit. Für den Gitarrenliebhaber gibt es Riffs, Licks und Soli bis zum Abwinken. Immer wieder jubilieren die Gitarren im Tandem irgendwo zwischen IRON MAIDEN und THIN LIZZY. Wer Lust und Kondition hat, kann bei dieser Scheibe fast eine Stunde lang nonstop headbangen und Luftgitarre spielen. Zudem ist die Musik gut arrangiert. Ein Bass-Intro hier, ein Rhythmuswechsel dort, wirkungsvolle Lead Fills und vor allem feine Leadbreaks mit doppelten ('Demonized', 'Drag You To Hell' nebst gut hörbarem Bass) oder abwechselnden ('The Mountain') Soli lassen "Transition State" nie langweilig werden.
Dass ich der Scheibe keine höhere Punktezahl als 8 gebe, liegt an einzelnen schwächeren Gesangsmelodien, die nicht mit den Gitarrenmelodien mithalten können. So ist der Chorus in 'Heart Of The Beast' neben der starken Gitarrenarbeit unscheinbar. Eine hohe Metalstimme, die eine leichte Tendenz zum Kreischen hat, kann ein Lied zu einer großen Hymne schreien - oder bei entsprechender Melodie nerven wie hier im orientalisierenden 'Whore Of Babylon'. Doch meistens passt alles, und sollte das Album die Verbreitung finden, die ihm zu wünschen ist, dürften Stücke wie 'Bone Crusher', das erwähnte 'The Mountain' oder 'Sister Red' Anwärter auf den Klassikerstatus sein.
Bei einigen Schwächen ist "Transition State" insgesamt ein beachtliches Album gerade für den traditionsbewussten Metaller. Vielleicht startet die Band OZ in der neuen Besetzung mit diesem Material so durch, wie es ihr in den 80ern nicht gelang.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser