PARADISE LOST - Medusa
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2017
Mehr über Paradise Lost
- Genre:
- Doom Metal / Gothic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 01.09.2017
- Fearless Sky
- Gods Of Ancient
- From The Gallows
- The Longest Winter
- Medusa
- No Passage For The Dead
- Blood And Chaos
- Until The Grave
Bei den Anfängen angekommen
So langsam haben sich wohl die meisten daran gewöhnt, dass Reviews zu neuen Alben von PARADISE LOST davon berichten, dass die Band zu ihren Wurzeln zurückkehrt. Dennoch kann auch ich genau dieses über den neusten Streich der Briten, "Medusa", berichten und damit verbunden ist die deutliche Freude, dass die Platte eine rundum starke Angelegenheit geworden ist.
Denn der Mix aus Death, Doom und Gothic Metal, den Nick Holmes, Greg Mackintosh und Kollegen hier abliefern schafft es, gleichzeitig morbide, düster und dennoch irgendwie voller Spielfreude aus den Boxen zu rollen. Großen Anteil daran dürfte die druckvolle, warme Produktion haben, die alle Beteiligten gut in Szene setzt aber eben auch diese organische, positive Klangfarbe transportiert, die immer etwas nach gemeinsamen Bandproben und der Freude an der Musik klingt.
Dazu hat man eine ganze Reihe echt starker Kompositionen zusammengestellt, von denen 'Blood And Chaos' oder der Titelsong nicht die einzigen Höhepunkte sind. Nick Holmes hat hörbar Freude sowohl am finsteren Gurgeln als auch am Klargesang, die Riffs sägen dazu und Keyboards werden sparsam aber effektiv eingesetzt. Es ist schlicht ein wirklich starkes Album, das die Reise in die Vergangenheit, welche die letzten PARADISE-LOST-Alben bereits prägte, konsequent fortführt und eine Band zeigt, die offensichtlich mit sich selbst und ihrem Sound im Reinen ist. So klangen die Briten zu Beginn ihrer Karriere und vermutlich brauchte es wie bei ähnlich gelagerten Kollegen wie AMORPHIS einfach eine lange Zeit und viele Experimente, um mit der dieser Tatsache einen produktiven Frieden zu machen.
"Medusa" klingt jedenfalls nicht nach einer Band, die krampfhaft versucht, den Sound ihrer erfolgreichen Anfangstage zu kopieren sondern wie genau das Album, das PARADISE LOST heuer aufnehmen wollten. Ähnlich der Frühphase von "Gothic" aber eben auch gereift durch mehrere Dekaden an musikalischer und Lebenserfahrung. Somit sollten alle Fans der Band hier glücklich werden und insbesondere jene, die mit den letzten Alben bereits viel Freude hatten, ich jedenfalls bin hochzufrieden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst