RAM - Svbversvm
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2015
Mehr über Ram
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal Blade (Sony)
- Release:
- 30.10.2015
- Return Of The Tyrant
- Eyes Of The Night
- The Usurper
- Enslaver
- Holy Death
- Terminus
- The Omega Device
- Forbidden Zone
- Temples Of Void
- Svbversvm
Subversive Traditionen.
Drei Jahre sind ins Land gestrichen seit die Kollegen von RAM uns mit "Death" ihr letztes Album beschert haben. Gut, zwischendurch gab es die "Under Command"-Split mit den Kollegen von PORTRAIT, aber so ganz langsam wurde es Zeit für einen neuen Langdreher. Dieser liegt in Form von "Svbversvm" nun vor uns.
Schon der passend betitelte Opener 'Return Of The Iron Tyrant' macht klar, mit welcher Band wir es zu tun haben. Noch immer wird die Klampfe mit eisernem Handschuh gespielt, noch immer wird die Alarm-Sirene aus den Lungenflügeln gepresst. Es besteht von Beginn an keine Frage: Hier geht es nur um Eines: Heavy Metal! Das schwedische Quintett macht erneut keine Gefangenen und erinnert mich – wie schon auf früheren Alben – an eine sehr metallische Version von SANCTUARY. Dieser eventuell etwas schräg anmutende Vergleich resultiert sicherlich aus dem Gesangstil von Oscar Carlquist, der mich gelegentlich an einen gut gestimmten Warrel Dane erinnert.
Die erste Überraschung überfällt uns dann im zweiten Song 'Eyes Of The Night'. In nicht einmal drei Minuten Spielzeit serviert und die Truppe hier einen hoch melodischen Überhammer, der an frühzeitliche JAG PANZER erinnert. Absolut phantastisch! Vor allem der glockenklare Gesang von Oscar regt hier in Kombination mit diesem Gitarrenwall unwillkürlich dazu an, alle Fäuste zu ballen und voller Inbrunst mit zu schmettern. Was es auch immer zu schmettern gibt.
Bei einem Titel, wie 'The Usurper' denkt man sofort an keltischen Frost und "Ugh!", oder? Damit locken die RAMler den Hörer herrlich auf eine völlig falsche Fährte, denn dieser Song ist so etwas, wie die Hitsingle des Albums. Eine unglaublich eingängige Gesangsmelodie überstrahlt diese Midtempo-Nummer, die ich schon beim ersten Durchlauf mehrfach in "Repeat"-Funktion laufen lassen musste. Zwanghaft. Eine echte Hymne!
Ich will Euch jetzt nicht mit einer Track-By-Track-Besprechung langweilen, daher fasse ich mich von hier ab etwas kürzer. Neben RAM-typischen Heavy-Metal-Salven der Marke 'Enslaver' und 'The Omega Device' bietet die Band im weiteren Verlauf auch noch die eine oder andere Überraschung. So hat man mit 'Forbidden Zone' einen knapp acht Minuten langen Kracher am Start, der allerdings nicht ganz an die Klasse des letzten Epik-Brechers mit der Eselswurst heran reichen kann. Trotzdem heißt es hier natürlich: Daumen hoch!
Neben diesen ganzen Wundertüten gibt es aber auch Songs, die sich mir noch nicht so ganz erschließen. Da hätten wir zum Beispiel das aalglatte 'Holy Death', welches sicherlich auf zwiespältige Reaktionen stoßen dürfte. Ich mag es ja durchaus, wenn härtere Bands versuchen, neue Wege zu beschreiten und finde es auch nicht verwerflich, dabei auf neue Hörerschichten zu schielen, so lange man sich selbst dabei treu bleibt. Dies ist den Herrschaften aus Göteborg hier noch gelungen, aber noch weiter ins Kuschelrock-Land sollte man sich nicht vorbeugen. Da kann man sonst auch mal auf der Seife ausrutschen.
Völlig seltsam kommt dann das mystische Instrumental-Mit-Chören namens 'Temples Of Void' daher. Da hätte ich lieber noch einen strammen RAMmler zu hören bekommen. Dafür entschädigen die Jungs mit dem abschließenden Titelsong, welcher mit schaurigen Backgroundgesängen um die Ecke kommt und das Album gelungen ausklingen lässt.
Insgesamt untermauert "Svbversvm" den bisherigen Status der Band im Untergrund als eine der führenden Truppen, die die alten Traditionen in die Neuzeit transportieren kann und wird. All hail!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae