RAMMSTEIN - Mutter
Mehr über Rammstein
- Genre:
- Neue Deutsche Härte
- Mein Herz Brennt
- Links 2 3 4
- Sonne
- Ich Will
- Feuer Frei
- Mutter
- Spieluhr
- Zwitter
- Rein Raus
- Adios
- Nebel
Wie man es ohne große Ideen, aber mit viel Drumherum und einem cleveren Gesamtkonzept zu einem beachtlichen Status bringt, haben RAMMSTEIN in den letzten Jahren eindrucksvoll bewiesen. Nun ist die Band angetreten, um mit "Mutter" endlich auch einen musikalischen Wurf zu landen, der ihre hohen Verkaufszahlen rechtfertigt.
Und um es vorwegzunehmen, dieses Unternehmen kann man als geglückt bezeichnen. Wenngleich das Sextett nach wie vor nach Kräften polarisiert, um sich selbst damit bei der eigenen Anhängerschaft zu überhöhen, wenngleich "Mutter" keine Offenbarung ist: kompositorisch zeigt sich die Truppe deutlich gereift, zudem gibt sich Sänger Till ein Stück weit variabler als in der Vergangenheit.
Obwohl so manche der Bands, mit denen RAMMSTEIN seit eh und je verglichen werden, immer noch kräftig durch die polierte Edelstahlfassade schimmert, klingen die Ostdeutschen ein gutes Stück eigenständiger als bislang; nicht zuletzt deswegen, weil man kräftig an der Bombastschraube gedreht hat. Auch in Sachen Melodieführung zeigt sich die Gruppe gereift, so daß man sich die Scheibe durchaus öfters zu Gemüte führen kann, ohne daß das gute Stück sofort Verschleißerscheinungen zeigt.
Das übliche Genöle über die pseudoprovokativen und inhaltsvakuumierten Texte der Band erspare ich mir an dieser Stelle, denn an Gruppen, die in Sachen Lyrics ähnliche Grütze wie diese hier produzieren, herrscht quer durch den Metal-Bereich erwiesenermaßen kein Mangel.
Insgesamt ein Schritt nach vorne für eine Band, die sich mit "Mutter" auf einem guten Weg befindet, auch musikalisch endlich zu einer der führenden deutschen Truppen zu reifen.
Erklärte RAMMSTEIN-Gegner dürfen die Herren Lindemann & Co. mit unvermittelter Inbrunst weiter hassen, Fans lassen sich in ihrer Meinung ohnehin nicht beeinflussen; bleibt die Fraktion der bis dato Neutralen, und die sollte sich diese exzellent produzierte Scheibe durchaus einmal zu Gemüte führen, denn Vergleichbares hat die Band bislang noch nicht abgeliefert.
Anspieltips: Sonne; Mutter; Spieluhr
- Redakteur:
- Rainer Raithel
