RAZ, THE - The Raz
Mehr über Raz, The
- Genre:
- Classic / Hard / Blues Rock
- ∅-Note:
- 7.75
- Label:
- Rockshot Records
- Release:
- 09.02.2018
- Black Garden
- No One To Blame
- Different Colored Leaves
- Since I Lost You
- 13 Years
- My Woman
- Mystery
- No Surprise
- What’s Real
Rockkracher einer Mehrgenerationenband.
Das geschieht auch nicht alle Tage, dass sich Musiker zu einer Band zusammentun, von denen jeder in einem anderen Jahrzehnt geboren ist. THE RAZ aus dem US-Bundesstaat Süd-Carolina ist so ein Fall. Auch ihr musikalisches Gebiet ist eine interessante Mischung aus alt und neu, denn das Quartett ist im traditionsreichen Blues Rock unterwegs, den es frisch und zumeist heavy präsentiert. Dabei orientieren sich die vier an einschlägigen Vorbildern, die ebenfalls mit einer Gitarre, Bass und Schlagzeug auskamen. Vor Kurzem hat die Band ihren selbstbetitelten Erstling veröffentlicht.
Dabei sind der Gruppe nicht durchweg, aber überwiegend starke Melodien gelungen, vereinzelt sogar Ohrwurmkandidaten. Sie ist auf allen Positionen kompetent besetzt und überzeugt durch ein abwechslungsreiches Programm. Die Heavyrock-Seite der Band zeigt sich beim eröffnenden 'Black Garden'. Die Bassgitarre, die noch häufiger auf der CD positiv auffällt, tritt 'No One To Blame' los, das zwischen coolem Mid-Tempo und Hardrock pendelt. Hinter diese beiden schon ziemlich guten Nummern fällt auch das intensive 'Different Colored Leaves' nicht zurück. Die beachtliche Instrumentalpassage stellt die ohnehin sehr gute Saitenfraktion ebenso eindringlich heraus wie die tolle Schlagzeugarbeit. Nicht zu vergessen ist der Sänger, der den Hörer stellenweise vermuten lässt, der unvergessene Ronnie James Dio wäre von seiner Wolke herabgestiegen. Dass man bei THE RAZ auch die ruhigen Töne beherrscht, beweist die spannungsreiche und kitschfreie Ballade '13 Years'. Zwischendurch hält nicht jedes Lied dieses hohe Niveau, doch mit dem Kracher 'No Surprise' und dem Siebenminüter 'What's Real', einem Trip von Powerballade bis proggigem Hardrock, findet "The Raz" auch ein unbedingt hörenswertes Finale.
Wenn man sagt, dass Joe Bonamassa den Blues Rock ins 21. Jahrhundert gebracht hat, dann segelt auch THE RAZ mit einer sehr eigenständigen Fracht auf dieser Welle. Die Scheibe liefert keine perfekte, aber gut geschriebene, gut arrangierte, gut gespielte, emotionale Musik.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser