RETURN TO END - Opaque
Mehr über Return To End
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 08.04.2016
- The Righteous Path
- Hall Of Fame
- Paradigm Shift
- Time In Shreds
- Live Once
- Existence
- Refelction
- Deadest Of All
- A Preposterous Way
Eher durschnittliches Debüt der Truppe aus dem Siegerland.
Die Siegener RETURN TO END sind schon seit einigen Jahren keine Unbekannten mehr in der lokalen Underground-Szene, immerhin ist das Quintett bereits seit 2009 dabei und kann mit "Let The War Begin" und "Fading Reality" bereits zwei EPs vorweisen. Einzig für den Sprung auf größere Bühnen hat es bislang nicht gereicht. Ob das an mangelnder musikalischer Eigenständigkeit liegt? Zumindest lassen die wenig begeisterten Reaktionen von meinen Kollegen Björn Backes ("Let The War Begin") und Marcel Rapp ("Fading Reality") darauf schließen, dass die Jungs noch nicht ihr volles Potential ausschöpfen, was sich aber ja vielleicht auf dem brandneuen und ersten Longplayer "Opaque" geändert haben könnte.
Beim ersten Hörduchlauf fällt dabei direkt auf, dass sich zumindest die musikalische Ausrichtung des Fünfers gegenüber den Vorgängern nicht verändert hat. Noch immer liegt das Augenmerk auf einer bunten Mischung aus Melodic Death und Thrash Metal, wie sie heute von sehr vielen Bands dieses Genres geboten wird. Das bedeutet im Klartext, dass auch RETURN TO END munter bei den Klassikern der Göteborger Schule wildert, sich dabei aber vor allem auf die härteren Vertreter wie AT THE GATES oder den Ableger THE HAUNTED beruft.
Einfacher macht es dieser Ansatz es den Siegenern alledings nicht, denn wie bereits erwähnt gibt es in diesem Sektor jede Menge Konkurrenz, mit der eine junge Band erst einmal mithalten muss. Genau das gelingt der Truppe aus dem Siegerland aber leider auch auf ihrem ersten Langspieler nicht wirklich, denn statt mitreißenden Riffs serviert das Quintett eher gute Melo-Death-Stangenware, die zwar auf technisch hohem Niveau dargeboten wird, mit der aber innerhalb des Genres kein Innovationspreis zu gewinnen ist. Ein zweiter Schwachpunkt sind die Growls von Frontmann Jan Euteneuer, denen leider jeglicher Druck und das Volumen fehlt. In Kombination mit dem extrem starken deutschen Akzent bei den englischen Texten führt das schlussendlich dazu, dass sich die Vocals zur Achillesverse der gesamten Scheibe entwickeln und auf Dauer den Hörspaß deutlich schmälern. Umso ärgerlicher ist das Ganze, weil die Jungs ansonsten einiges an Potential aufblitzen lassen; nur beim Songwriting mangelt es eben einfach noch an zündenden und vor allem zwingenden Ideen.
So bleibt "Opaque" schlussendlich ein eher durchschnittlicher Melo-Death-Release, der mit den aktuellen Speerspitzen der deutschen und auch internationalen Szene nicht mithalten kann. Potential haben die Siegener allerdings trotzdem, nur müssen sie eben gerade bei den Vocals und bei der Eigenständigkeit in Zukunft noch eine ordentliche Schippe drauflegen. Wer trotzdem ein Ohr riskieren möchte, der kann das auf der Bandcamp-Seite der Truppe tun, wo die Scheibe auch zum kostenlosen Download zur Verfügung steht.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs