REVEREND HOUND - Enter My Nightmare
Mehr über Reverend Hound
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Independent
- Release:
- 23.03.2018
- Enter My Nightmare
- Battle Cries
- War Of The Wolves
- Heavy Metal Thunderstorm
- The Way Of The Gun [Live]
Erfrischendes EP-Comeback der bayerischen Undergroundhelden.
Wer als Opener für NIGHT DEMON abräumen kann, muss etwas auf dem Kasten haben: Das gilt unbestritten für die Münchner von REVEREND HOUND, die schon mit einem guten Debüt-Album punkten konnten. Mittlerweile ist die Band mit einem neuen Sänger unterwegs, und Wolfgang Gräbner wertet die Truppe schon noch mal auf. Die optisch schlicht verpackte EP bringt uns fünf Songs - zwei völlig neue Nummern, eine Neueinspielung vom neun Jahre alten Demo, eine Neueinspielung des letzten Albums und eine Live-Version einer Demo-Nummer.
Das macht letztlich nur karge zwei neue Tracks, aber da die Neueinspielungen qualitativ so deutlich gewinnen, kann man von vier sehr starken Studio-Songs sprechen. Die EP ist stark produziert und kann so schon mal ordentlich punkten. Mit diesem Scheibchen sollten eigentlich auch die relevanten Labels auf die Band aufmerksam werden, die auch im Sommer auf dem kultigen TRVEHEIM-Festival weitere Fans gewinnen dürfte. An der Optik ist wie gesagt eher gespart worden, aber das sollte nicht zu negativ aufgefasst werden, denn schäbig ist das auch nicht gerade.
Nun aber zum eigentlich Interessanten, nämlich den Songs. Obwohl die Gitarren bei 'Enter My Nightmare' fett braten, klingt der Gesamtsound etwas weniger thrash-lastig als bisher. Die neue Nummer überzeugt mit starken Riffs, kraftvollen und dabei immer klaren Vocals und langweilt auch über die Länge von fast acht Minuten nicht. Ein sehr starker Einstieg. Weiter geht's mit 'Battle Cries', und bei dem Titel muss ich natürlich sofort irgendwie an OMEN denken. Aber nach Kennys Truppe klingen die Münchener nun mal nicht so wirklich. Die flotte Power-Metal-Nummer begeistert und bringt die stärken des nicht mehr allzu neuen Sängers wunderbar zur Geltung. Sehr fett! Schön auch, wenn die Gitarrenlinien maideneske Figuren annehmen.
Vom Demo wird dann 'War Of The Wolves' neu eingespielt, und ein bisschen irritiert mich der Schlagzeugsound zu Beginn, aber das ist wohl der einzige Schönheitsfehler. Ein guter Song, der sich qualitativ mit den neuen Nummern messen kann. Dass man eine neue Version von 'Heavy Metal Thunderstorm' einspielt, ist völlig logisch - kaum ein Song gewinnt so drastisch durch den neuen und stärkeren Sänger. Die Hymne erinnert stark an MANOWAR (ab 1996) und HAMMERFALL, und ich meine das durchgehend positiv. Fistraiser's Hymn!
Zum Schluss gibt es eine gute Demo-Nummer als Live-Version (und einer kultigen Ansage der ebenfalls empfehlenswert Bayern-Band NATOR). 'The Way Of The Gun' macht dabei durchaus eine ordentliche Figur, sympathisch, dass auch ein paar Spielfehler zu hören sind.
Insgesamt bin ich begeistert von der EP, die schon etliche Male rotiert ist. Allein aufgrund des Gesangs wird das Debüt-Album locker geschlagen. Was hier mit einer anständigen Studio-Produktion und einem erstklassigen Artwork möglich wäre, lässt sich nur erahnen... unbedingt reinhören, wenn ihr auf traditionellen Metal steht und den deutschen Underground unterstützen wollt!
Anspieltipps: Es ist eine EP, so viel Auswahl gibt es nicht. Aber ich würde 'Battle Cries' empfehlen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer