RUNEMAGICK - Darkness Death Doom
Mehr über Runemagick
- Genre:
- Death/Doom Metal
- Label:
- Aftermath Music
- Release:
- 16.03.2003
- Intro - CDXLIV
- Ancient Incantations
- Eyes of Kali
- The Venom
- Darken Thy Flesh
- Doomed
- Eternal Dark
- Darkness Death Doom
- Winter
- Outro - 444
Schwierige Frage: Ist es besser, wenn eine Band mindestens einmal im Jahr eine Scheibe veröffentlicht oder sollte man sich lieber Zeit lassen und die Welt in längeren Abständen mit neuen Outputs beglücken? Sicherlich hat beides seine Vor- und Nachteile, im Fall von RUNEMAGICK würde ich es den Deathstern um Worcaholic Nicklas Rudolfsson eher positiv ankreiden. Seit 1998 beglückt uns das Multitalent mit RUNEMAGICK-Platten, die allesamt wahrlich nicht schlecht waren, jedoch auf meiner imaginären Richterskala nie über eine fette sieben hinauskamen. Das lag zum einen daran, dass der doch recht einzigartige Stilmix aus Death- und Doom-Elementen nie voll und ganz aufging, was zu einigen Hängern im Songwriting und somit beim Hörgenuss führte, zum anderen auch an der Tatsache, dass bei so vielen Veröffentlichungen zwangsläufig auch einiges an Mittelmaß enthalten ist.
Seitdem sich die Band aber von Century Media getrennt hat und mit Aftermath Music ein kleines, aber feines Label im Rücken hat, geht es stetig aufwärts. So war der direkte Vorgänger "Requiem Of The Apocalypse" mit Abstand das bis dato beste Album der Truppe.
Das aktuelle Scheibchen hört auf den Namen "Darkness Death Doom" - und passender hätte der Titel nicht gewählt werden können. Death Metal-Grunts ergänzen sich wunderbar mit schleppenden, doomigen Passagen, fetten Riffs und dennoch treibendem Drumming, während über der ganzen Chose der Eindruck schwerer, erdrückender Dunkelheit lastet.
In puncto Songwriting haben RUNEMAGICK einen großen Schritt nach vorne getan: Wo sich auf früheren Alben des öfteren mal gähnige Parts einschlichen, herrscht nun Abwechslung und Stimmung pur; wo Rudolfsson gerne auch mal das Mittelmaß die Obergrenze sein ließ lässt sich mittlerweile sagen, dass die Scheibe so gut wie gar keine Ausfälle oder Ausrutscher beinhaltet.
Zwangsläufig mag es einigen Hörern bei der recht langen Spielzeit von fast einer Stunde und der größtenteils doch eher auf Mid- oder gar Doom-Tempo ausgerichteten Mucke langweilig werden - mir hingegen läuft dieses Gebräu wunderbar rein. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass RUNEMAGICK mit "Darkness Death Doom" ihrem Ziel - die Verschmelzung von klassischem Doom mit dem besten aus dem Death Metal - so nahe gekommen sind wie nie zuvor. Ganz erreicht hat die Band dieses Ziel zwar nicht, aber ehrlich gesagt fände ich es auch langweilig, Musik von CANDLEMASS oder MEMENTO MORI gepaart mit Grunzgesang zu hören. RUNEMAGICK gehen musikalisch und vor allem kompositorisch ihren eigenen Weg, der sie mittlerweile, nach etlichen Alben zu einem absoluten Unikat in der Szene gemacht hat.
Stücke wie "Ancient Incantations" oder das unverschämt gut treibende "The Venom" wissen nicht nur von der ersten bis zur letzten Sekunde zu begeistern, sondern fesseln den Hörer auch mit brachialen Riffwänden, die seit den Frühwerken von ASPHYX niemand mehr so präzise gezimmert hat, einer arschtighten Rhythmusfraktion und angenehm tiefen, aber nie aufdringlich wirkenden Grunts von Herrn Rudolfsson himself.
Ganz nebenbei hat man dieses Mal auch eine Menge Atmosphäre mit einfließen lassen, so sind die teils recht lang geratenen Instrumentalpassagen mit netten Keyboardteppichen, Chor-Einlagen oder auch orientalisch anmutender Gitarrenarbeit unterlegt. A propos Gitarre: Die wird endlich auch mal nicht nur als Riff-Erzeuger gebraucht, sondern auch hin und wieder bei Soloparts, die zwar nicht überirdisch gut, aber dafür sehr angenehm und abwechslungsreich daherkommen, verwendet.
Summa summarum ein richtig interessantes, abwechslungsreiches Album, für das ich eine dicke Kaufempfehlung für alle Doomster, die todesbleiernem Gesang nicht abgeneigt sind - oder eben für Todesmetaller, die auch gerne mal einen Gang runter schalten - aussprechen möchte. Geiles Teil!
Anspieltipps: Ancient Incantations, The Venom, Darken Thy Flesh
- Redakteur:
- Rouven Dorn