SARCASM SYNDROME - Thy Darkness
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2019
Mehr über Sarcasm Syndrome
- Genre:
- Doom
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenpressung / Eigenvertrieb
- Release:
- 03.05.2019
- Doomed
- Downfall
- Thy Darkness
- Through The Night
- Cthulhu Rising
- Contrasts
- Mirror Mirror
Damen-Doom mit Männerbegleitung!
Die Band SARCASM SYNDROME wurde bereits Anno 1991 in Innsbruck gegründet. Während man zu Beginn noch eher im Punk und Thrash-Segment unterwegs war, ändert sich die Ausrichtung zwei Jahre später mit der Hinzunahme von Sängerin Petra Mayr. Von nun an wird es langsamer und epischer. Progressiver Doom ist nun die Ausrichtung mit der man schnell viele Freunde finden kann. Etliche Auftritte und Demos später löst man sich im Jahre 1997 leider auf, um in einen 20 Jahre andauernden Winterschlaf zu fallen. 2017 gibt es mit neuem Gitarristen die Erweckung, die nun vom ersten Longplayer begleitet wird.
Die abschließende Coverversion 'Mirror, Mirror' von CANDLEMASS deutet die grobe Richtung der Musik bereits bei einem Blick aufs Cover an: Epischer, kraftvoller Doom, der gern auch mal etwas verspielt und kauzig klingen darf.
Wer also eine Mischung aus alten THE 3RD AND THE MORTAL, HELSTAR und SOLITUDE AETURNUS toll finden kann, ist hier goldrichtig aufgehoben. Im Detail startet das Quintett gleich mal programmatisch mit 'Doomed'. Diese Nummer zeigt schon auf ganz zauberhafte Weise alle Vorzüge von SARCASM SYNDROME auf: Spiralförmige Gitarrenstrudel, die sich mit treibenden Riffs abwechseln, schöne Tempiwechsel und ein fein eingestreuter Akustik-Part. Dies alles veredelt von Petras glockenklarer Stimme, die mich sofort in ihren Bann ziehen kann. Das anschließende 'Downfall' geht dann deutlich zackiger zur Sache, ohne dabei an musikalischer Qualität zu verlieren. Dabei klingen die Saiteninstrumente plötzlich sogar bedrohlich gurgelnd, was einen herrlichen Kontrast darstellt. Die Wucht in Tüten ist aber der Titelsong. Diese hypnotische Melodie ist so ohrwürmelnd, da kriegst Du die Pimpernellen. Seit Tagen summe ich diese Tonfolge vor mich hin, ohne zu realisieren, was mir da im Kopf herum spukt. Ganz großes Kino!
Wer das Vinyl holt, wird auf der zweiten Seite vom tollen 'Through The Night' begrüßt, welches vom schön hypnotisierenden 'Cthulhu Rising' abgelöst wird. Das ist schon wieder so ein Song mit Entenparka. Ein Gesang wie Morgentau, dazu musikalische Untermalung zu der man einfach wegschweben möchte. Der letzte Song des Vinyls hört auf den Namen 'Contrasts' und wird gleich von so einer John-Perez-Gedächtnis-Schlangen-Gitarre eingeleitet. Fein. Diese wird natürlich schnell von mächtigen Riffs abgelöst, sodass der Körper des Zuhörers rasant in Wallung gerät. Wie rasant es auch in einem Doom-Song zugehen kann, erfahren wir kurz danach, wenn der Sprech-Part einsetzt und die Herren Musiker das Gaspedal ganz schön durch treten. Dass sie auch dies sehr gut beherrschen, erfreut sicherlich nicht nur mich, denn so stehen die Türen für weitere Variationen und Abwechslung auf kommenden Alben weit offen. Wer sich einen Silberling gönnt, bekommt als Bonus noch den bereits erwähnten Koffer.
Wie ihr unschwer erkennen könnt, bin ich sehr angetan von "Thy Darkness" und hoffe auf baldige Konzerte und weitere Alben dieser Qualität.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae