SEPTICFLESH - Codex Omega
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2017
Mehr über Septicflesh
- Genre:
- Symphonic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Season Of Mist (Soulfood)
- Release:
- 01.09.2017
- Dante's Inferno
- 3rd Testament (Codex Omega)
- Portrait Of A Headless Man
- Martyr
- Enemy Of Truth
- Dark Art
- Our Church, Below The Sea
- Faceless Queen
- The Gospels Of Fear
- Trinity
Eine Bank in diesem Metier!
Die Bandbreite des musikalischen Geschmacks ist nirgendwo so groß wie im extremen Metal. Auf der einen Seite die Minimalisten, denen jede anständige Produktion alleine schon tierisch auf den Sack geht, auf der anderen Seite der extreme Mainstream mit einem Sound, der anno 2017 höchstens Oma Brömmelkamp noch einen Schauer über den Rücken jagen kann. SEPTICFLESH gehört ganz sicher nicht zur "orthodoxen" Sparte der Death-Metal-Szene, dafür ist der griechische Sound zu sehr mit Orchester-Bombast angereichert. Ist das zehnte Album "Codex Omega" also nur Einstiegsdroge für Wacken-Festivaltouristen?
Keineswegs! Diesen Teil des Fazits nehme ich gerne vorweg. Den NIGTHWISH des Death Metal ist ein würdiger Nachfolger von "Titan" gelungen, auf dem die symphonische Metallverbindung nach wie vor wunderbar funktioniert. Zwar, und daran zeigt sich in meinen Augen die Reife der Musiker, sind die Ausbrüche weder auf Seiten der Band noch des Orchesters so brachial wie teilweise auf "Titan", sondern meistens wohldosiert. Dass man damit trotzdem eine beachtliche Wirkung erzeugen kann, beweisen starke und kompakte Songs wie 'Enemy'. An keiner Stelle wirkt das Orchester deplatziert oder aufgesetzt, die Arrangements sind schlichtweg gut umgesetzt und tragen der Natur der Songs Rechnung. Das Riffing ist zwar nicht immer wahnsinnig originell, aber wer kann 'Dark Art' oder 'Third Testament' die Heavyness absprechen?
Zum Schönklang-Death-Metal dürfen auch harmonische Passagen gehören, die im erwähnten 'Dark Art' aber souverän wieder eingefangen werden und den Songs einen originellen Spannungsbogen verpassen. Und selbst wenn es ansatzweise kitschig wird wie im letzten Song 'Trinity', gewinnt der Pop-Appeal nie die Oberhand. Unter dem Strich beschert uns SEPTICFLESH 48 unterhaltsame Minuten auf sehr gutem Niveau. Kurzweilig und nie aufdringlich. Für alle Fans von symphonischen Death Metal ist "Codex Omega" eine Pflichtveranstaltung!
Anspieltipps: Martyr, Enemy
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher