SEPULTURA - Quadra
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2020
Mehr über Sepultura
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 07.02.2020
- Isolation
- Means To An End
- Last Time
- Capital Enslavement
- Ali
- Raging Void
- Guardians Of Earth
- The Pentagram
- Autem
- Quadra
- Agony Of Defeat
- Fear; Pain; Suffering
Die Erde bebt
Die Urgewalt Brasiliens ist zurück. Nach "Machine Messiah" kehrt SEPULTURA früh in diesem Jahr an die Wasseroberfäche zurück, um sämtliche Bewohner dieser metallischen Welt mit tonnenschweren Riffs, einer ungemein deftigen Prise Hardcore und einer Ode an die pure Zerstörungslust unter sich zu begraben. "Quadra" ist ein mächtiger Hieb in die Magengegend, aber gleichzeitig auch etwas Besonderes für Kisser und Co.
Die Konzepte SEPULTURAs sind vielfältig. So widmen sich die Südamerikaner nach der Göttlichen Komödie und einem orangenen Uhrwerk auf ihrem neusten Album der Zahl 4. Und so verwundert es auch nicht, dass das Album "Quadra" in vier Abschnitte unterteilt werden kann. Doch egal wie unterschiedlich die einzelnen Songs wirken, im Großen und Ganzen wirkt "Quadra" deutlich flüssiger, homogener und in sich stimmiger als die letzten Alben.
Die Mannschaft ist nun seit drei Jahren in dieser Konstellation vereint, auf dem neuen Bollwerk kommt trotz der Einigkeit aber jeder auf seine Kosten und kann sich komplett austoben. Generell wirkt "Quadra" um einiges freier, entfesselter, was dieser Bestie aus den Tiefen Brasiliens sehr zu Gute kommt. Hört euch nur 'Capital Enslavement' oder das als Single ausgekoppelte 'Isolation' an. In der Green-Ära wirkte die Band selten abwechslungsreicher und verspielter, trotzdem besinnen sich die Vier auf ihre ureigenen Stärken.
Ein wenig "Arise"-Esprit hier, ein bisschen "Roots"-Experimentierfreudigkeit dort, all das garniert mit den harschen Derrick'schen Vocals, einer wuchtigen Produktion und – trotz der Verweise auf die Vergangenheit – einem dezent neuen Glanz. Speziell die Melodien gegen Ende des Albums faszinieren und lassen mich tief in die Seele SEPULTURAs schauen.
Das Über-Album ist "Quadra" zwar nicht geworden, dafür fehlt mir an einigen Ecken und Enden noch die allerletzte Konsequenz. Zwar drücken 'Last Time' und 'Raging Void' auf Teufel komm' raus, doch im Gegenzug wollen 'The Pentagram' oder auch 'Agony Of Defeat' nicht so recht zünden, obwohl man die mutige Herangehensweise, nicht auf von den eigenen Füßen totgetrampelten Pfaden zu latschen, durchaus gutheißen muss.
Doch so kommt es eben, dass in Summe "Quadra" das thrashmetallische Jahr sehr gut einläutet, SEPULTURA ein äußerst tolles und abwechslungsreiches Feuer im Ofen hat und wir uns sicher sein können, dass selbst nach all den Jahren und der Vielzahl der Alben die Brasilianer noch immer genug Leidenschaft und Bock haben, uns ihre Songs mit Pauken und Trompeten um die Ohren zu pfeffern.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp