SERENITY (A) - Nemesis AD
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/23
Mehr über Serenity (A)
- Genre:
- (Symphonic) Metal
- ∅-Note:
- 6.25
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 03.11.2023
- Memoriae Alberti Dureri
- The Fall Of Man (feat. Roy Khan)
- Ritter, Tod und Teufel (Knightfall)
- Soldiers Under The Cross
- Reflections (Of AD)
- Sun Of Justice
- Nemesis
- The End Of Babylon
- Crowned By An Angel
- Just The Sky Is The Limit
- The Fall Of Man (Orchestral Version, feat. Roy Khan)
Kunstgeschichtlich vertont.
Dass der windige Herbst auch historisch-symphonische Töne bereithält, dafür sorgen einmal mehr die Tiroler von SERENITY. Und nachdem "Memoria" die Bandhistorie im vergangenen Jahr nochmals Revue passieren ließ, sich die Truppe die Saitendienste eines Marco Pastorino gesichert hat und neuerdings als Quintett auftritt, hat sie in Form von "Nemesis AD" einen guten Nachfolger ihres 2020er Kraftkriegers "The Last Knight" am Start. Diesmal reisen Frontmann Georg und Co. zurück in die Renaissance, genauer gesagt zu einem der bedeutsamsten, weil in seiner Zeit innovativsten Künstler überhaupt, Albrecht Dürer – womit auch das AD im Albumtitel geklärt wäre.
So nutzt SERENITY den klassisch angehauchten Schwung, um "Nemesis AD" einen besonderen Touch zu verleihen. Hierfür sorgen einerseits auch der Gastauftritt eines Roy Khan (CONCEPTION, ex-KAMELOT), der dem recht offensiven 'The Fall Of Man' einen guten Touch verleiht, andererseits der generelle Abwechslungsreichtum, mit dem die Band um sich wirft: mal wird es erhaben, fast schon episch ('Nemesis'), mal melancholisch, nachdenklich ('Crowned By An Angel'), mal sonnig, lebensbejahend ('Reflections (Of AD'), mal nehmen die cineastischen Momente fest das kraftmetallische Heft in die Hand ('Soldiers Under The Cross') – doch stets wird die besondere Note SERENITYs, auch wenn diese an der einen oder anderen Stelle etwas zu sehr ins symphonische Meer abdriftet, deutlich. Den Jungs war die vorliegende Reise eine Herzensangelegenheit.
Dass ich persönlich im direkten Vergleich dem Löwenherz sowie dem letzten Symphonic-Krieger noch den Vorzug gebe, liegt an der dezenten Sperrigkeit, die mir beispielsweise 'Ritter, Tod und Teufel', ob des Refrains, und 'Sun Of Justice' und 'The End Of Babylon', ob ihrer leichten Vorhersehbarkeit, und am generellen Fehlen des Wumms und dieses einen Über-Türöffners. An dem hat es auf den letzten Alben jedenfalls nicht gemangelt. Trotzdem war Kunstgeschichte selten mitreißender, ist "Nemesis AD" doch eine spannende Reise, die quer durch die Renaissance mitten ins Schaffen Albrecht Dürers eine Menge Überraschungen parat hält. Ich hingegen brauche noch einige Zeit, bis die Vertonung der Werke des großen Meisters in Gänze zündet. Doch was noch nicht ist, kann ja noch werden, nicht wahr?
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp