STORMWARRIOR - Heading Northe
Mehr über Stormwarrior
- Genre:
- Power/Speed Metal
- Label:
- Dockyard1
- Release:
- 29.02.2008
- Anf The Horde Calleth For Oden
- Heading Northe
- Metal Legacy
- The Holy Cross
- Iron Gods
- Ragnarök
- The Revenge Of Asa Lande
- Remember The Oathe
- Lion Of The Northe
- Into The Battle
- And The Valkyries Ride
Hamburg, im Jahres des Herrn 2008: Die Wikinger sind wieder da und überziehen von Norden aus das Land mit Tod und Verwüstung. Oder doch nicht? Nein, nicht wirklich, denn die wundersame Waffen dieser stürmischen, kriegerischen Horden sind weder Schwert noch Streitaxt, sondern rasiermesserscharfe Old-School-Riffs, verpackt in eingängige Power-/Speed-Metal-Hymnen von gnadenloser Durchschlagskraft. Und damit werden sie wieder mal offene Türen einrennen, denn die True-Metal-Gemeinde hat schon viel zu lange auf diesen Tonträger warten müssen. Mehr als dreieinhalb Jahre sind inzwischen vergangen, seitdem uns STORMWARRIOR mit "Northern Rage" die Rübe abmontierten. Zahlreiche Shows hat das Quartett seither absolviert und viele neue Fans hinzu gewonnen. Folglich ist "Heading Northe" eine besonders wichtige Platte für die Karriere der Band, denn die nicht mehr ganz so frischen Lorbeeren gilt es mit einem echten Killer-Album zu verteidigen und zu vermehren.
Schon die ersten Takte des grandiosen Openers 'Heading Northe' machen klar, dass die Jungs offenbar wissen, was die Stunde geschlagen hat. Wie die Feuerwehr legen sie los und donnern einen Hammersong aufs Parkett, der genauso gut von der HELLOWEEN-Debüt-EP oder von "Walls Of Jericho" stammen könnte. Überhaupt muss man wieder einmal feststellen, dass STORMWARRIOR von ihrem großen Vorbild und Förderer Kai Hansen einfach nicht los kommen. Die Frühwerke der Kürbisköppe sind genauso omnipräsent wie die gradlinigeren GAMMA RAY-Nummern - um sich von Letzterem zu überzeugen, möge man nur einmal der Strophe von 'Metal Legacy' lauschen, mehr Gammastrahlung geht fast nicht. Das gilt besonders für die Gitarrenarbeit und den Gesang von Lars. Aber das macht alles überhaupt nichts, wenn die Qualität der Kompositionen so schwindelerregend hoch ist wie hier. Zudem passt das Faible der Herren für die nordische Mythologie atmosphärisch ganz hervorragend zur Hamburger Speed-Metal-Schule. Die unwiderstehlichen, Pathos-schwangeren Refrains mit tonnenweise Ohrwurm-Potential verleihen der Musik den entscheidenden Kick, das so wichtige Besondere. Solche Hooklines kriegen höchstens noch die Jungs von IRON FIRE hin - aber leider auch nicht immer.
Somit knüpfen STORMWARRIOR nahtlos an den tollen Vorgänger "Northern Rage" an, über weite Strecken übertreffen sie ihre bisherigen Werke sogar, weil die Melodien einfach noch zwingender und flüssiger ins Schwarze treffen und die Produktion eine Ecke druckvoller und differenzierter ausgefallen ist. Vor allem in der ersten Halbzeit von "Heading Northe" klappt öfter mal die Kinnlade runter in Anbetracht der sagenhaften Hit-Dichte. Kracher wie 'The Holy Cross' oder 'Ragnarök' blasen einen förmlich aus den Sandaletten, eine unsterbliche Schlachten-Hymne wie das ein bisschen in Richtung DOOMSWORD blinzelnde 'The Revenge Of Asa Lande' lädt zur Anbetung ein. Hier laufen STORMWARRIOR zu absoluter Höchstform auf. Bei 'Remember The Oathe' habe ich jedes Mal das ganz starke Gefühl, dass ich die Chorus-Melodie irgendwo her kenne - trotzdem eine prächtige Speed-Metal-Granate vor dem Herrn. Ganz am Ende der Scheibe schleichen sich dann auch mal ein paar weniger inspirierte Momente ein, doch so etwas wie einen schwachen Song wird man auf "Heading Northe" vergeblich suchen.
Fazit: STORMWARRIOR haben alles richtig gemacht und das erhoffte und herbeigesehnte Killer-Album hinbekommen. Damit haben sie ihren Platz in der Ruhmeshalle des Heavy Metal auf immer und ewig sicher und gehören endgültig zu den Großen der Szene. Dazu kann man diesem durch und durch sympathischen Haufen nur gratulieren!
Anspieltipps: Heading Northe, The Holy Cross, Ragnarök, The Revenge Of Asa Lande
- Redakteur:
- Martin van der Laan