SVARTIDAUDI - Revelations Of The Red Sword
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2018
Mehr über Svartidaudi
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Van Records
- Release:
- 03.12.2018
- Sol Ascending
- Burning Worlds of Excrement
- The Howling Cynocephali
- Wolves of a Red Sun
- Reveries of Conflagration
- Aureum Lux
Verstörend-hymnisches Black-Metal-Werk.
Auf 47 Minuten äußerst hymnischen Black Metal bringt es SVARTIDAUDI mit "Revelations Of The Red Sword". Wer den Bandnamen mal gehört hat, vergisst ihn in der Regel ja eher nicht. Wenn ich die Musik der Isländer als hymnisch bezeichne, sollte man dabei nicht zu sehr an BATHORY oder MANOWAR denken - vielmehr mischen sie hymnisch-norwegische Sounds (IMMORTAL, SATYRICON) mit dissonanten Abfahrten irgendwo zwischen neueren MAYHEM-Alben und DEATHSPELL OMEGA. Die okkulten Bösartigkeiten auf dem zweiten Album klingen dabei nie so abgrundtief morbid wie bei CULTDES DES GHOULES oder TRIPTYKON, reißen aber trotzdem in einen Rausch der Dunkelheit. Das ist atmosphärisch sicher nicht jedermanns Sache, aber durchaus überzeugend.
Die Melodieführung ist eigenständig, verzichtet aber weitestgehend auf Eingängigkeit. Wer auf schnelle Hits hofft, wird hier vergebens suchen. Auch nach mehreren Durchläufen kommen mir die Songs nie wirklich bekannt vor. Das führt dazu, dass ich weiter neue Facetten im Klangbild wahrnehme, aber eben auch zu einer gewissen Distanz. Heimisch fühle ich mich bei "Revelations Of The Red Sword" noch nicht. Der manisch-verstörte Gesang hilft, sich auf die ganz eigene Atmosphäre der Scheibe einzulassen, bietet aber kaum Hooks, die im Ohr haften bleiben. Das durchaus melodisch-verspielte Gitarrenspiel von Þórir Garðarsson(SINMARA) dagegen hilft, sich ein wenig in der Musik fallen lassen zu können. Mir gefällt die Produktion, die druckvoll, aber im positiven Sinne auch ein wenig verwaschen ist. Soundtechnisch schielt man in die frühen norwegischen Neunziger, und das ist eine gute Blickrichtung für Black-Metal-Klänge.
Insgesamt ist das hier kein leichtes Futter. Selbst CULTES DES GHOULES fand ich zugänglicher. Hits gibt es aus meiner Sicht wohl keine - wobei 'Burning Worlds Of Excrement' schon extrem geile Gitarrenmelodien bietet. Wer seine Musik am Rande des Abgrunds und der Bösartigkeit mag und auf jegliche Freude und Fröhlichkeit verzichten kann, sollte sich dieses Stück Bösartigkeit mal anhören. Alle anderen machen einen Bogen um die Isländer. Aber sie werden einiges an Spannung verpassen.
Ach ja, zur Notengebung - auf dieser Scheibe gibt es keine Hits im klassischen Sinn - dafür Brillanz, Erhabenheit, Boshaftigkeit und Atmosphäre. Daher fand ich die Punktzahl gerechtfertigt, auch wenn sie nicht direkt unserem Bewertungssystem entspricht.
Anspieltipps: Burning Worlds Of Excrement.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer