SWEEPING DEATH - In Lucid
Mehr über Sweeping Death
- Genre:
- Progessive Thrash Metal / Heavy Metal / NWoBHM
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 05.10.2018
- Eulogue
- Blues Funeral
- Horror Infernal
- Suicide Of A Chiromantist
- Purpose
- Resonanz
- Antitecture
- Lucid Sin
- Stratus
Der Wahnsinn kommt aus Bayern
Es kommt nicht häufig vor, dass ich nach dem ersten Durchgang eines Albums keine Worte fand und mir die Kinnlade herabfiel. "In Lucid" hat dieses Kunststück geschafft und mir fällt es immernoch schwer, meiner Begeisterung Ausdruck zu verleihen. Wir versuchen es dennoch einmal, denn das, was sich nach der 2017er EP "Astoria" zusammenbraute, explodiert nun aus einem Vulkan, gebaut auf einem ziemlich genialen Mix aus technisch anspruchsvollem Thrash, kraftvollem Power Metal, wunderbaren Melodien und einer leichten Prise an wirklich tollem Prog.
All die akustische Lava fließt nun unaufhaltsam in Richtung Tal, wo die Menschen, anstatt zu flüchten, diese Gabe der Band SWEEPING DEATH annehmen sollten. Ziemlich hohe Töne spuckt der Herr Rapp, mögt ihr euch gerade denken, doch wenn man – wie aus dem Nichts – von einer Platte derart überrascht wird, dann bleibt dem Verfasser dieser Zeilen nichts anderes übrig.
Fans von ANNIHILATOR, NEVERMORE, MEGADETH, CORONER und VEKTOR aufgepasst, die Bayern um Fronter Elias Witzigmann werden sich schon bald in diese illustre Runde eingliedern. Die Atmosphäre ist gleich zu Beginn derart dicht, man wird förmlich "In Lucid" hineingezogen und kann sich diesem Bann kaum entfliehen. Auch wenn mir das Artwork nicht direkt zusagte, so ergibt es gemeinsam mit dieser Aura, dem technischen Know-How und bockstarken Songs wie 'Suicide Of A Chiromanist', dem 'Antilecture'-Piano-Thrasher (!) oder dem 'Horror Infernal'-Brecher eine wunderbare Symbiose.
Richtig, die Jungs von SWEEPING DEATH machen nur das, worauf sie Lust haben: Wenn sie lupenreinen Thrash spielen, ein ellenlanges aber stets hochinteressantes Opus komponieren oder mit dem Instrumental 'Purpose' noch mehr Abwechslung ins Unterfangen bringen möchten – es passt einfach alles auf "In Lucid".
Zwar ist hier und dort noch ein klein wenig Luft nach oben, doch – Hand aufs Herz – selten hat mich ein Debüt derart begeistert wie das vorliegende. Wenn SWEEPING DEATH in diesem Maße und mit dieser Zielstrebigkeit weiter musizieren, dann darf man auf Großes hoffen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp