UNEARTH - Watchers Of Rule
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2014
Mehr über Unearth
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media
- Release:
- 31.10.2014
- Intro
- The Swarm
- Lifetime In Ruins
- Guards Of Contagion
- From The Tombs Of Five Below
- Never Cease
- Trail To Fire
- To The Ground
- Burial Lines
- Birth Of A Legion
Zurück zum alten Punch!
Auch wenn die Amis von UNEARTH im Laufe ihrer Karriere stets bemüht waren, haben sie den ganz großen Durchbruch leider nie geschafft. Die Hallen, in denen sie in Deutschland aufspielen, sind teilweise lächerlich klein - vor allem gemessen an der Qualität der Alben, derer nun mehr als eine Handvoll auf dem Markt sind. Das letzte Werk, "Darkness In The Light" (2011), war ein sehr gutes und gleichzeitig höchst melodisches. Mit "Watchers Of Rule" tönt UNEARTH nun eher wieder so wie vor 10 Jahren: Weniger kalkuliert, unbekümmerter, frischer. Und auch besser.
Denn was die Ohren erreicht, ist Metalcore der mittelalten Schule. Wirklich revolutionär ist an den elf Stücken wirklich nichts, aber das ist in einem Genre, dass mit Bands dieser Stilrichtung in den vergangenen zehn Jahren förmlich überschwemmt wurde, auch nicht weiter verwunderlich. Umso erfreuter darf man zur Kenntnis nehmen, dass UNEARTH das Abebben dieser Welle offensichtlich einigermaßen unbeschadet überstanden hat und im Jahre 2014 immer noch Lust auf die Art des Metals hat, welche die Band sicherlich mitgeprägt hat. 'The Swarm' prescht da als Eröffnungsstück richtig gut nach vorne, 'Burial Times' zeigt die typisch melodische Kante der Truppe und 'Guards Of Contagion' besitzt so etwas wie einen gebrüllten und dennoch klar melodiösen Refrain - stark! Dass jedoch gerade die Vocals dem ein oder anderen stören können - sind sie doch wie immer gut, allerdings wenig facettenreich - ist sicherlich denkbar. Dass jemandem das Gitarrenspiel nicht gefällt, halte ich hingegen nahezu für ausgeschlossen: Hier wird nach allen Regeln des Griffbretts gerifft und soliert - das sitzt alles. Überhaupt ist für den passenden Punch und die songwriterische Abwechslung in jedem Fall gesorgt, so dass "Watchers Of Rule" absolut kurzweilig ist. Der richtig große Hit ist vielleicht nicht dabei, dafür allerdings auch kein Stinker. Dafür weiß UNEARTH viel zu sehr um die Wirkungsweisen aller Elemente im Metalcore und lässt diese in jedem Song gezielt und gut zur Geltung kommen.
"Watchers Of Rule" ist somit ein Album für UNEARTH-, Metalcore- und vielleicht auch Gitarrenfans. Viel neues hört man hier in der Tat nicht, aber das ist für eine amtliche Genreplatte auch überhaupt nicht notwendig. Mit nicht mehr, aber auch nicht weniger hat man es hier nämlich zu tun. Ob man heute noch ein derartiges Metalcore-Album braucht, ist eine durchaus berechtigte Frage, die ich jedoch ganz eindeutig mit "Ja!" beantworten darf, denn: Ein solches Werk in dieser Qualität ist mir schon länger nicht mehr untergekommen. Insofern kann das Motto nur lauten: Into the pit, ladies and gentlemen!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Oliver Paßgang