VAN HALEN - 5150
Mehr über Van Halen
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Warner
- Release:
- 24.03.1986
- Good Enough
- Why Can´t This Be Love
- Get Up
- Dreams
- Summer Nights
- Best Of Both Worlds
- Love Walks In
- "5150"
- Inside
Eines der besten Alben der achtziger Jahre.
Da kann man sicher unterschiedlicher Meinung sein, aber ich behaupte einfach mal: "5150" ist das beste VAN HALEN-Album, nicht nur mit Sammy Hager, sondern auch besser als alle Vorgänger. Das hat mehrere Gründe (das beste VAN HALEN-Artwork betone ich jetzt mal nicht weiter): Zuerst mal ist Sammy Hagar der bessere VAN HALEN-Sänger und was er hier abzieht ist der Wahnsinn. Jedesmal wenn ich versuche, 'Dreams' mitzusingen, erblasse ich in Erfurcht vor dieser unfassbaren Leistung. Sammy hat natürlich auch danach gut gesungen, aber so überragend war er nie wieder.
Als zweites sei die wunderbare Produktion erwähnt: Kein anderes VAN HALEN-Album atmet so sehr den Geist der achtziger Jahre und nie spielten sie so reinen AOR wie hier. Für mich ist "5150" auch eines der größten AOR-Alben aller Zeiten, natürlich mit phänomenalen Gitarrenlinien. Ted Templeman, der bisher alle Alben produziert hatte, war mit David Lee Roth weitergezogen und für diesen wunderbaren Sound sorgte Donn Landee, der auch mit den DOOBIE BROTHERS garbeitet hatte. Als zweiten Produzenten drückte Warner der Band Mick Jones aufs Auge - der FOREIGNER-Gitarrist war sicher für den AOR-Schwenk mitverantwortlich.
Als drittes sei das Songmaterial aufgeführt. All Killer, no Filler - selten stimmte der Spruch so sehr wie hier. Ja, natürlich hatten die Jungs auch mit David Lee Roth schon Hits geschrieben und sicher hauten sie am Anfang noch etwas mehr auf die, äh, Saiten, als sie es hier taten. Aber selbst auf "1984" hatte es noch den ein oder anderen schwächeren Track gegeben. Hier reiht sich Hit an Hit, manche Combos wären sicher froh, eine Best-Of auf diesem Niveau veröffentlichen zu dürfen. Jedemal, wenn 'Why Can't This Be Love' im Radio läuft, geht mein Herz auf, ich freue mich riesig, wenn die Jungs in "Spaceball" das Restaurant betreten und 'Good Enough' angestimmt wird (dadurch einer meiner ersten Kontakte mit harter Musik). Ich liebe es, wenn 'Best Of Both Worlds' angestimmt wird und schätze auch den schrulligen Sound von 'Inside'. Dazu die superpositiven Vibes von '5150', die gute Laune (generell ein super Stichwort für diese Scheibe) bei 'Summer Nights', das irre Tempo bei 'Get Up' (das im Nachgang betrachtet ein Chili-Schoten-Flair hat) und auch die wunderbare Ruhe bei 'Love Walks In'.
Und dann der vierte Grund: 'Dreams'. Leute, das ist fraglos einer der besten Songs der Rockgeschichte, der eigentlich wochenlang die Chartspitze hätte blockieren sollen (es reichte seltsamerweise nur zu Platz 22 der US-Single-Charts). Was für ein Wunderwerk des Songwritings, was für emotionale Keyboard-Linien und dann eine der besten Gesangsleistungen aller Zeiten. Definitiv mein Lieblingssong von VAN HALEN, und vielleicht sogar der beste Song 1986 (und SLAYER, FATES WARNING, IRON MAIDEN, BON JOVI, FIFTH ANGEL oder HEIR APPARENT waren in dem Jahr auch nicht schlecht...).
Ihr merkt, dass ich ein bisschen Geschichte vorausgesetzt habe, was vielleicht Quatsch ist: Das siebte Album der US-Hard-Rocker wurde im März 1986 auf Warner Records veröffentlicht und war vor allem deshalb die größte Zäsur in der Bandgeschichte, weil die Band und David Lee Roth erstmals getrennte Wege gingen. Sammy Hagar kam als Rockstar der Siebziger-Hard-Rock-Helden MONTROSE und konnte rein von der musikalischen Klasse die großen Fußstapfen des Showmasters locker übererfüllen. Mit dem Album erreichten die Jungs erstmals Rang eins der Billboard 200, der US-amerikanischen Albencharts. Nach einer Woche gab es bereits Platin.
Aus meiner Sicht ist dieses Album, trotz oder sogar wegen der kontroversen Geschichte, ein echtes Juwel der Rock-Geschichte. Ein Must-Have für jede gut sortierte Plattensammlung.
Anspieltipps: Dreams, Why Can't This Be Love, 5150.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer