VOLBEAT - Beyond Hell/Above Heaven
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2010
Mehr über Volbeat
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Vertigo (Universal)
- Release:
- 10.09.2010
- The Mirror And The Ripper
- Heaven Nor Hell
- Who They Are
- Fallen
- A Better Believer
- 7 Shots
- A New Day
- 16 Dollars
- A Warrior's Call
- Magic Zone
- Evelyn
- Being 1
- Thanks
- Beyond Hell / Above Heaven
Patronengurt, Schmalztolle und Lasso - Thrash, Rockabilly und Country. Ratatouille aus Dänemark.
VOLBEAT muss man niemandem mehr vorstellen. Die sympathischen Dänen sind längst in aller Munde. Und selten habe ich es einer Band mehr gegönnt als diesem Quartett, welches mich vor ein paar Jahren beim damaligen Rock-Hard-Festival völlig unvorbereitet beim ersten Kaffee des Tages aus den Socken gepustet hat. Was für eine Liveband, was für eine Stimme, was für grandiose Songs. Über die Erfolgskurve der Band muss ich auf diesen Seiten wohl nichts mehr schreiben und wende mich somit ihrem neuen Album "Beyond Heaven, Above Hell" zu.
Das erste Album für den Giganten Universal Music startet mit einem gewohnt flotten Countrythrasher namens 'The Mirror And The Ripper'. Der Fuß wippt, die Hüfte schwingt (bei jüngeren Hörern) und ein breites Grinsen erscheint auf meinem Gesicht. Die Gewissheit ein weiteres mitreißendes Gute-Laune-Auf-Dem-Pony-Album genießen zu können, ist schön. Weiter im Text geht es mit dem melodischen 'Heaven Nor Hell', welches sicherlich schnell als Hitsingle gehandelt werden wird. Fesch. 'Who They Are' ist dann die erste Überraschung. Völlig Billyfrei, stampfen hier wütende Thrashriffs aus den Boxen und hinterlassen in Verbindung mit den allgegenwärtigen Doublebassangriffen nur noch Wüstenstaub. Stampede in Aufruhr. Dazu Michael Poulsens kehlige Stimme, die hier besonders aggressiv klingt. Fett. Die erste Auskopplung 'Fallen' galoppiert dann natürlich etwas sanfter über die Prärie, hat aber immer noch ausreichend Dampf in den Backen, um dem Cabrio die Sporen zu geben. 'A Better Believer' liefert dann wieder gewohnt rockigen Billythrash, der in die Knochen fährt, während '7 Shots' wohl die größte Überraschung des Albums darstellt: Behutsam eingeleitet, holen die Dänen danach die feiste Thrashkeule aus dem Köcher und lassen einen gewissen Milan ausm Ruhrpott antraben, um ein paar Chorusgesänge abzuliefern. Das Ergebnis ist ein absolutes Highlight in der VOLBEAT-Diskographie. Vielleicht der erste reine Metalsong der Band, der aber immer noch so typisch nach den BEATlern klingt, dass so langsam auch der letzte Taube merken dürfte, dass die Band doch ihren sehr eigenen Stil gefunden hat. Sehr gelungen.
Weiter im Takt geht es mit ' A New Day'. Cooler, gradlinige Livehymne mit abgestoppter Rhythmik. Das nachfolgende 'Sixteen Dollars' mit seiner Fingerschnipp-Einlage und seinem High-Speed-Boogie setzt aber wieder Adrenalin frei. Tolles Teil. 'A Warrior's Call' und 'Magic Zone' fallen dann leider ein wenig ab. Dafür brummt NAPALM-DEATH-Barney im wütenden 'Evelyn' den Staub vom Mantel. Ja, richtig gelesen: Der zweite Gast neben Mille (KREATOR) ist der Shouter der britischen Hardcorelegende. Das Ergebnis ist natürlich nichts für zarte Gemüter. 'Being I' liefert gewohnte Kost ab. Dieses Mal allerdings erstaunlich flott. Da liefern sich die akustische und die verzerrte Klampfe ein spannendes Wettrennen. Als Hörer gerät man auch aus der Puste. Dafür bedankt sich das Quartett mit dem abschließenden 'Thanks' artig und hinterlassen einen sehr zufriedenen Schreiberling.
Feines Teil.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae