WAR FROM A HARLOTS MOUTH - In Shoals
Mehr über War From A Harlots Mouth
- Genre:
- Hardcore/Grind/Metalcore
- ∅-Note:
- 7.25
- Label:
- Lifeforce Records/ Soulfood
- Release:
- 27.04.2009
- They Come In Shoals
- No High Five For C. Oward
- Briefing Security Werewolves On Red Alert
- Crooks At Your Door
- Justice from the Lips Of The Highest Bidder
- Copyriot
- The Certain Nothing
- Appropriate Tools Required to Intercept And Obstruct Errorism
- What Happens In The District... (Paper Agents)
- ...Stays In The District (i'm the Black Sheep Of Her Country
- Scully
Nach dem großen Chaos eröffnen sich bei den Berlinern langsam aber sicher nachvollziehbare Strukturen!
Im Anschluss an das sensationell vertrackte, musikalisch nur noch schwer definierbare "Transmetropolitan" standen den Jungs von WAR FROM A HARLOTS MOUTH sämtliche Türen offen: Der mächtige Core-Sound, der durch sämtliche metallischen Fleischölfe gedreht wurde, um schließlich als die einzig konsequente und moderne Antwort auf THE DILLINGER ESCAPE PLAN und FANTOMAS durchzugehen, hatte etwas Revolutionäres, manchmal auch etwas Krankes, entpuppte sich aber als absolutes Schwergewicht in der übervölkerten Sicko-Szene. Anderthalb Jahre später kehrt der Berliner Trupp nun mit einer neuen Scheibe zurück, hat sich darauf jedoch musikalisch stark verändert - oder gemäßigt, je nach Auffassung. "In Shoals" ist definitiv ein Schritt in eine gänzlich unerwartete Richtung, aber vielleicht gerade deswegen auch notwendig, um die bandinterne Unberechenbarkeit aufrechtzuerhalten. Aber bevor hier falsche Schlüsse gezogen werden: Ein harter, mitunter sehr schwer(fällig)er Brocken ist Album Numero zwo trotz allem.
Die grundsätzliche Charakterisierung von "In Shoals" fällt jedoch viel leichter als noch auf "Transmetropolitan". Waren es damals vor allem die wuchtigen, wirr durcheinandergemischten Grooves, mit denen WAR FROM A HARLOTS MOUTH ihre Aufmerksamkeit erspielten, punktet die aktuelle Scheibe mit einem durch und durch finsteren, manchmal fast schon doomig-beklemmenden Sound. Das Tempo in den meisten Songs wurde parallel zu dieser Entwicklung merklich reduziert, was sich gerade in apokalyptisch anmutenden Tracks wie 'No High Five For A Coward' und 'What Happens In The District... (Paper Agents)' bemerkbar macht und im finalen 'Scully' geradezu in einer Selbstdarstellung der bandeigeenen, musikalischen Finsternis mündet.
Dem entgegen blitzt die kompositorische Genialität in den verproggten Songs nicht immer so schnell auf wie noch beim direkten Vorgänger. Nummern wie 'Crooks At Your Door' oder 'Appropriate Tools Required To Intercept And Obstruct Errorism' sind zwar definitiv der Rede wert, wirken aber trotz der Fülle an Fragmenten ein wenig routiniert und insgeheim auch vorhersehbar. Diesbezüglich haben WAR FROM A HARLOTS MOUTH im direkten vergleich sicher Federn gelassen, die man aber Gott sei Dank in den brachial-düsteren Tracks zum Ende des Albums größtenteils wieder aufzulesen weiß. Festzuhalten bleibt indes, dass "In Shoals" erneut sehr gewöhnungsbedürftig ist, dies aber auf eine ganz andere Art und Weise wie noch bei "Transmetropolitan". Selbst Leute, die geradezu vernarrt in dden Erstling der Berliner sind, sollten daher langsam und vorsichtig an die neue Platte herangehen, werden dafür aber wiederholt mit einem unheimlich interessanten, sphärisch sehr dichten Album belohnt.
Anspieltipps: What Happens In The District... (Paper Agents), Scully, They Come In Shoals
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes