WHIPSTRIKER - Merciless Artillery
Mehr über Whipstriker
- Genre:
- Thrash/Speed Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Hells Headbangers
- Release:
- 09.03.2018
- Merciless Artillery
- Rape Of Freedom
- Calm After Destruction
- Mantas' Black Mass
- Soldier Of Sodom
- Warspell
- Enemies' Leather
- Bestial Hurricane
Eine halbe Stunde VENOM-Verehrung
Es rumpelt räudig im Hause WHIPSTRIKER. Also alles wie gehabt? Die Herren um den gleichnamigen, bassspielenden Sänger prügeln sich ja nun schon seit zehn Jahren durch die brasilianische Landschaft. Ihrem Stil bleibt die Band dabei zu 100 Protzend treu: Nach wie vor dominiert schwarzer, schnell gespielter Thrash Metal der (ganz) alten Schule. BATHORY und VENOM lassen grüßen. Im Vergleich zu den Vorgängerwerken klingt "Merciless Artillery" allerdings etwas fetter und besser produziert, ohne jedoch den rumpeligen Charme aufzugeben. Das muss man auch erstmal schaffen. Insofern ein dickes Lob für die Produktion.
Das Massaker beginnt mit dem Titeltrack, der die Marschrichtung der folgenden 30 Minuten perfekt vorgibt: Stumpf ist Trumpf, wird aber immer wieder durch melodische Lead-Gitarren aufgehübscht. In diese Kerbe schlägt auch das fast ebenso schnelle 'Rape Of Freedom' oder das hypnotische 'Calm After Destruction'. Ab und an bleibt bei allem Geprügel dann auch mal eine Gesangslinie im Ohr hängen. Etwas Abwechslung bringt 'Mantas' Black Mass' ins Spiel: Gedrosseltes Tempo, Cronos-Gesang und Abaddon-Gedächtnis-Drums huldigen den Vorbildern dermaßen, dass es wehtut. Und genau das soll es ja auch! 'Warspell' ist mit einer Spielzeit von zwei Minuten und 22 Sekunden das kürzeste Stück des Albums und erfreut mit einem netten Hauptriff. Zu erwähnen ist noch der, na ja, Longtrack, der auch gleichzeitig den Abschluss bildet: Knapp über fünf Minuten dauert 'Bestial Hurricane', wobei wir es hier mit der abwechslungsreichsten Komposition auf "Merciless Artillery" zu tun haben. Tempowechsel, Variationen im Krächz-Gesang und pfeilschnelle Soli, angereichert mit einem fast schon epischen Schlusspart.
Wäre das ganze Album auf diesem Niveau, könnte man von einer wirklich guten Scheibe reden. So regiert neben viel Atmosphäre leider auch viel Gleichförmigkeit. Das mag gewollt sein, langweilt aber auf Dauer etwas. Man wartet die ganze Zeit, dass noch etwas Spannendes passiert. Insofern passt hier die Notendefinition wie die Patrone zum Gurt: Ein in vielen Bereichen ordentliches Album, das nicht mitreißt.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Jakob Schnapp