WOLFHORDE - Bloodmoon Symphonies
Mehr über Wolfhorde
- Genre:
- Pagan Metal / Folk Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 30.08.2024
- Killer Rabbit Of Caerbannog
- Forsaken Shrine
- Tormented (Beyond Apprehension)
- Kuoleman Mustat Siivet
- Anubis
- Phantom Queen
- Last Good Fight
- Bloodmoon Symphony
Ein Schritt nach vorne, manchmal aber auch zwei zurück!
Direkt von Stagnation zu sprechen, wäre im Falle der finnischen WOLFHORDE vielleicht eine Spur zu hart, da sich die Band in den letzten Jahren schon in gewisser Weise weiterentwickelt hat. Im Laufe der Jahre hat sie aber offensichtlich immer noch nicht den entscheidenden Schlüssel gefunden, der das Songwriting auch auf Albumdistanz überzeugend gestaltet. Mit ihrem neuen Werk tritt die Truppe wieder in einige bekannte Fettnäpfchen, kann gleichzeitig auch einige Defizite ausbessern, macht direkt aber wieder neue Diskussionen auf, weil die gesamte Scheibe ein wenig ungeordnet scheint. Trotz diverser anständiger Kompositionen ist "Bloodmoon Symphonies" erneut nicht allzu weit vom Durchschnitt entfernt - eine tragische Geschichte eigentlich, weil es mitnichten an der Grundveranlagung der Musiker liegt!
Immerhin hat WOLFHORDE den Tasten-Wahnsinn merklich reduziert. Die Keyboards spielen zwar immer noch eine gewichtige Rolle, sind aber nicht mehr der alleinige Taktgeber bei der atmosphärischen Rahmenuntermalung der Songs, sondern angenehmerweise schmückendes Beiwerk, das nur ab und an typisch-finnisch die tragende Rolle übernimmt. Dass die Gitarren deutlicher im Vordergrund stehen, kann aber nicht davon ablenken, dass "Bloodmoon Symphonies" sich mal wieder in einigen thatralischen Arrangements verstrickt, deren Dramaturgie nie so recht mitreißen möchte. Stücke wie 'Tormented (Beyond Apprehension)' und 'Last Good Fight' schlingern durch verschiedenste Fragmente, wollen klare Kontraste erstellen, verlieren sich aber recht schnell in wirren Strukturen, bei denen auch die gegebenen Harmonien nicht viel retten können. Auch das abschließende 'Bloodmoon Symphony' und das relativ überladene, womöglich von CATAMENIA beeinflusste, 'Kuoleman Mustat Siivet' könnten viel mehr herausschlagen, wenn WOLFHORDE einfach mal kompakter komponieren und fokussierter auf den Punkt kommen würde. Doch das altbekannte Dilemma macht auch vor dem neuen Album keinen Halt und generiert einige anstrengende Tracks, die auch mittelfristig nicht zünden wollen.
Wie es richtig gehen kann, zeigt das überraschend starke, monumentale Epos 'Phantom Queen', in dem sich die Band mal vollständig von ihren üblichen Strukturen entfernt, das Instrumentarium reduziert und mit einer Power-Metal-affinen Strategie zum Erfolg kommt. Auch wenn die Nummer nicht dem üblichen Bandsound entspricht, ist sie ein Fingerzeig, was alles möglich ist, wenn die Finnen einfach nur das Wesentliche im Blick haben.
Dies geschieht auf "Bloodmoon Symphonies" aber wieder viel zu selten, so dass die neue Scheibe zur wiederholten Berg- und Talfahrt wird und die Nordeuropäer im Grunde genommen kaum vorwärts bringt. Ob die Band im Fahrwasser von FINNTROLL und Co. noch einmal die Kurve bekommt, erscheint momentan immer unwahrscheinlicher. Mit dem aktuellen Werk gelingt es jedenfalls einmal mehr nicht!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes