ÆSTHETICA - Sonorous Æon
Mehr über Æsthetica
- Genre:
- Post Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Esetiske Studier / Fysisk Format
- Release:
- 08.12.2017
- Haze
- Todesfuge
- La Paz
- Gates
- Worshipper
- Ekstasis
Schwer greifbar, irgendwie anders, irgendwie komisch!
"Sonorous Æon" gehört zu jener Kategorie Platten, bei denen man erst einmal nicht so recht weiß, wie man das Erlebte einordnen soll; die Urheber aus der norwegischen Provinz verehren zwar ganz offensichtlich Combos wie GODSPEED! YOU BLACK EMPEROR und ELECTRIC WIZARD, haben auch viele Anteile von beiden Kapellen irgendwo im eigenen Sound verankert, präsentieren sich letztendlich aber wesentlich progressiver und begehen Stilbrüche am laufenden Band. Doch welchen Stil pflegt ÆSTHETICA eigentlich?
Vielleicht ist es ja gerade diese Frage, die hin und wieder Kopfzerbrechen garantiert, denn von einer wirklich klaren Linie ist die Band meilenweit entfernt. Elemente aus dem Doom-Sektor sind auf alle Fälle gesetzt, psychedelische Fragmente lauern auch hier und dort, aber es gibt auch eine Vielzahl von sphärischen, post-rockigen Passagen, in denen sich das Quartett wegträumt und für eine Art von Elegie sorgt, die mit einer schwer zu erklärenden Spannung verknüpft ist. Denn obwohl der Grundton des Albums gerade im hinteren Abschnitt sehr, sehr ruhig ist, nutzt ÆSTHETICA jede Gelegenheit, kleine experimentelle Einsprengsel zu parken, eigenartige Taktfolgen einzubringen ('Ekstasis') und ein relativ unspektakuläres, aber letztlich doch anziehendes Stimmungsbild zu kreieren, von dem man sich überraschend schlecht lösen kann.
Es sind so viele subtile Inhalte, die dieses Album kennzeichnen und es auch prägen, und es braucht seine Zeit, bis man sich in ihnen auch zurechtfindet. Schlussendlich ist "Sonorous Æon" dann auch nicht die ganz große Kunst, aber definitiv ein innovativees Album einer zweifellos talentierten Combo. Vielleicht können die Norweger es beim nächsten Mal noch ein bisschen homogener gestalten und sich in dieser Hinsicht verbessern. Das ist nämlich der einzige, bleibende Kritikpunkt, den sich die Band anlässlich ihres Debüts gefallen lassen muss.
Anspieltipps: Todesfuge, Gates
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes