APHRODITE - Lust And War
Mehr über Aphrodite
- Genre:
- Speed Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Fighter Records
- Release:
- 09.07.2019
- Hades In The Night
- Pandora's Box Unleashed
- Ares, God Of War
- Lightning Crashed
- Penthaselia
- Gorgon Medusa
- Aphrodite, Queen Of Lust
- Orpheus Charms The Gods Of Death
- Thesus And The Minotaur
- The Odyssey
- Gladiators (Gladiators)
Abgeliefert wie erhofft.
Ich bin jemand, der sich zwar nun auch schon einige Jährchen mit dem metallischen Universum beschäftigt, doch im Bereich Speed Metal habe ich noch einiges aufzuholen. So wie es mir auch mit einigen anderen Sub-Genres ergeht, bin ich beim Hochgeschwindigkeitsstahl eher ein Rosinenpicker. Vor einiger Zeit erregten beinahe zeitgleich zwei Underground-Bands aus dem Bereich meine Aufmerksamkeit. Da war zum einen DEMONA um die gebürtige Chilenin Tanza Godoy, zum anderen IRON DOGS aus Kanada. Beide haben inzwischen Namenswechsel hinter sich. Die Hunde wurden zu ICE WAR und legten im letzten Jahr eines der bemerkenswertesten Alben 2018 hin. Und aus der Dämonin wurde OUTLINE, auch hier bin ich noch immer hin und weg vom 2018er Album.
Warum ich das alles erzähle? Na, weil sich die treibenden Kräfte hinter diesen Namen, also Sängerin Tanza und die kanadische One-Man-Show Jo Capitalicide (Gitarre, Schlagzeug und Bass) zusammen getan haben, um als APHRODITE endlich etwas mehr Aufmerksamkeit zu generieren. Als Gitarrist ist außerdem noch Yan Turbo von COLORSFADE dabei. Erst im zweiten Halbjahr 2018 gegründet, haut uns die neue Band jetzt schon das Debüt vor den Latz. Während es wenig überraschend alterhergebrachter Speed Metal ist, der da aus den Lautsprechern flirrt, beschäftigt sich APHRODITE thematisch etwas bemerkenswerter mit dem griechischen Götter- und Mythenkreis. "Lust And War" ist dabei sogar ein loses Konzeptalbum, vom Thema wird hier nicht abgewichen.
Ich hatte eine ziemlich große Erwartungshaltung an dieses Werk. Die vorhergehenden Sätze und Links dürften da eindeutig sein. Und was soll ich sagen - meine Hoffnungen wurden erfüllt. APHRODITE kloppt elf Granaten in 36 Minuten zusammen, allesamt schnell, sehr melodisch und ultra-eingängig. Wie von Jo gewohnt, der für das Songwriting zuständig war, wird dabei ein besonderer Wert auf feine Gitarrenarbeit gelegt, die auch noch toll abgemischt wurde. Bei aller DIY-Attitüde, die hier an den Tag gelegt wurde und die man der Produktion zum Glück auch anhört: Der Sound ist wirklich differenziert und trotz Hall kaum verwaschen. Toll ist auch, dass Tanzas gewohnt schnoddriger Gesang bestens zur Geltung kommt. Gab es zuvor immer mal wieder Probleme mit der Rhythmik, ist sie hier voll auf den Punkt und klingt trotzdem wie ein gelangweilter Punk. Das ist großartig.
Wem ich jetzt den Mund wässrig gemacht habe, der darf, bevor er beim spanischen Label Fighter Records den Onlineshop sucht, zunächst in folgende Anspieltipps hinein lauschen. Da wäre zunächst der fiese Opener 'Hades In The Night', dessen Riff direkt zum Tritt in die Magengrube ausholt. Ein famoser Faustschwinger. Nicht minder nachgiebig ist die quasi-Bandhymne 'Aphrodite, Queen Of Lust', rhythmisch beinahe überschlagend und doch ein Ohrwurm erster Kajüte. Etwas ruhiger und hymnisch-epischer geht es bei 'The Odyssey' zur Sache. Mein Favorit des Albums entzückt mit entrücktem Gesang, fiepsenden Gitarren und Mitsing-Refrain. Genial.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marius Luehring