Perlen der Redaktion: Jonathan Walzer Highlights 2024

10.01.2025 | 17:02

Ich glaube, ich habe noch nie so viele neue Alben gehört wie 2024....

Tatsächlich, 2024 war ein extrem fettes Jahr. Ich habe über 50 Neuveröffentlichungen in einer zweistelligen Anzahl von Spins gehört. Das ist für mich schon extrem. Dazu war ich auf acht Konzerten  auch ein persönlicher Rekord. Eine Tour habe ich sogar doppelt besucht, das hatte ich auch noch nie gemacht. Wie immer war das "Keep It True"-Festival das schönste Konzert, aber in erster Linie aufgrund der Leute, die man dort trifft.

Albentechnisch gab es so viel Gutes, was meine Top 20 leider verpasst hat. Zu nennen sind hier starke Alben von Bands wie BLITZKRIEG, STRYPER, CRYPT SERMON, SATAN, THE BLACK CROWES, SENTRY, ATTACKER, WHOREDOM RIFE, MEGA COLOSSUS, MAGNUM, UNTO OTHERS, SLECHTVALK, KANONENFIEBER, SONATA ARCTICA, WARLORD, APRIL ART, SCALD, CATEGORY 7, RIOT V oder MECHANIC TYRANTS. Diese Liste ließe sich noch deutlich verlängern.

Meine persönlichen Perlen werden von NESTOR angeführt. Die Schweden konnten mich live faszinieren und brachten ein starkes zweites Studioalbum auf den Markt. THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA muss so langsam um den Platz an der AOR-Sonne fürchten! Auch die Briten JUDAS PRIEST konnten begeistern. Live fand ich sie in München noch etwas steif, in Nürnberg dagegen waren sie eingegroovt. Und dass sie ein Album auf "Firepower"-Niveau nachlegen würden, hätte ich tatsächlich nicht erwartet! BLOOD INCANTATION begeisterte mit einem Mix aus Death Metal, PINK FLOYD und Krautrock.

Das kritisch beäugte LINKIN PARK-Comeback brachte aus meiner Sicht das stärkste Band-Album seit "Meteora". Und dass die THE GATES OF SLUMBER-Fraktion mit ihrem ziemlich bekifften Doom so abräumen würde, hätte ich wohl nicht erwartet. MEHNERSMOOS setzte die Benchmark für deutschsprachigen Hip Hop hoch und dürfte mit den Songs auch Rock-Fans abholen  vorausgesetzt, man kann die Texte ertragen. NEAL MORSE brachte zwei Alben auf den Markt. Unter dem Solo-Banner kam ein wenig überragendes Konzeptalbum heraus, aber mit NEAL MORSE & THE RESONANCE war er in alter Frische auf "No Hill For A Climber" zurück. SAXON gehörte live zu den Königen des Jahres, aber auch "Hell, Fire And Damnation" ließ mich das eher wenig inspirierte Vorgängeralbum vergessen. CHARLI XCX ist "brat", und das wohl kulturell wichtigste Pop-Album des Jahres hatte auch musikalisch viel zu bieten. "Avenge The Fallen" brachte uns HAMMERFALL in Topform  fast, als wären die ergrauten Schweden in einen Jungbrunnen gefallen.

In meine Plätze 11-20 starten wir mit den Franzosen HOULE. Wer auf ausdrucksstarten Black Metal steht, muss sich mit dieser Band auseinandersetzen. CLOVEN HOOF, TYRAN, MIDNIGHT FORCE, MORGUL BLADE und TRIUMPHER sind dann an der aktuellen Speerspitze des traditionalistischen Underground-Metals, den ich einfach am liebsten höre. TAYLOR SWIFT brachte nach "Evermore" ihr schwächstes Album auf den Markt. Für die Top 20 reichte es bei mir natürlich trotzdem. DEEP PURPLE rockte so lässig durch den Äther, dass man die Herren für junge Buben halten könnte. CHAPEL OF DISEASE verpasste die Klasse des Vorgängers deutlich; dabei hatten die Deutschen den Nachteil, dass BLOOD INCANTATION so überragend abgeliefert hat, aber trotzdem ist das neue Album ein gutes. Dass ich jemals noch mal P.O.D. in einer persönlichen Jahres-Top-20 haben würde, hätte ich tatsächlich nie erwartet!

Der beste Newcomer des Jahres stammt aber aus Braunschweig und heißt WRITHEN HILT. Der Mix aus LUNAR SHADOW, ATLANTEAN KODEX und etwas Siebziger-Rock ist so unfassbar gut, dass ein Studioalbum gute Chancen hätte, bei mir den Jahressieg einzufahren.

Natürlich gab es starke Rereleases: A CANOROUS QUINTET, ASSASSIN, BELIEVER, BLACK SABBATH, BULLDOZER, DISILLUSION, MEDIEVAL STEEL, OVERLORDE, POWER OF OMENS, PSYCHOTIC WALTZ, RIVENDELL, SIEGES EVEN, TREASURE SEEKER.

Mein liebstes Live-Album des Jahres stammt von HELLOWEEN und wurde im Budokan aufgenommen, zudem gab es eine schöne Akustik-Einspielung von STRYPER. Und: Ja, ich hatte Spaß an der neu aufgenommenen "Somewhere Far Beyond" von BLIND GUARDIAN. Ebenso konnte ich mir LEGEND REVISITED gut geben.

Was war bei POWERMETAL.de überragend? Die Gruppentherapien, die Diskografie-Checks und der Neue heiße Scheiß! Das macht mir gerade richtig Freude, hier mit dabei sein zu dürfen.

Ansonsten genieße ich die Konzerte mit meinen Freunden sowie meine "Metal, Bier und Beten-Gruppe" in Landshut, in der ich eine Einführung in die harte Rock-Geschichte gestartet habe. Ich bin froh für meine Family, die schönen Urlaube, und dass ich wieder segeln durfte... im POWERMETAL.de-Hoodie!

1. Nestor Teenage Rebel
2. Judas Priest Invincible Shield
3. Blood Incantation Absolute Elsewhere
4. Linkin Park From Zero
5. The Gates Of Slumber The Gates Of Slumber
6. Mehnersmoos Neues Von Mehnersmoos
7. Neal Morse & The Resonance No Hill For A Climber
8. Saxon Hell, Fire And Damnation
9. Charli XCX Brat
10. Hammerfall Avenge The Fallen
11. Houle Ciel Cendre Et Misere Noir
12. Cloven Hoof Heathen Cross
13. Tyran Tyran's Oath
14. Taylor Swift The Tortured Poets Department
15. Midnight Force Severan
16. Chapel Of Disease Echoes Of Light
17. Deep Purple = 1
18. Morgul Blade Heavy Metal Wraiths
19. Triumpher Spirit Invictus
20. P.O.D. Veritas

Redakteur:
Jonathan Walzer

Login

Neu registrieren