Perlen der Redaktion: Frank Wilkens Highlights 2022

30.01.2023 | 18:34

Auf dem Weg zurück in die Normalität. Ein ordentliches bis gutes Jahr (nicht nur) für Wikinger.

"Das Jahr war ganz schrecklich." - "Zum Glück ist es vorbei." - "Das nächste Jahr kann nur besser werden." Kennt ihr diese Sprüche auch? Vermutlich, denn ich höre sie alle Jahre wieder, zur gleichen Zeit und oft von denselben Leuten. Ich persönlich denke, ein Jahr kann per se nicht gut oder schlecht sein. Es sind schlicht und einfach 365 Einteilungen in einem Kalender. Es liegt an uns selbst, wie wir es gestalten und wie wir diesen Zeitraum persönlich betrachten. Dennoch nutze ich hier die Gelegenheit, das vergangene Jahr musikalisch zu analysieren.

Fangen wir mit den Alben an. Seitdem ich schreibe, habe ich sehr selten die Höchstnote gezückt und schon gar nicht zwei Mal in einem Jahr. Insofern gab es 2022 ein Novum. Eine Band, die mich wider Erwarten gepackt und ein tolles Album erschaffen hat, ist AMON AMARTH. Schon lange dümpelte die Band in meinem persönlichen Künstler-Nirvana herum und plötzlich haut man mit "The Great Heathen Army" ein überzeugendes Stück Metal auf den Markt und greift mal eben die Höchstnote ab. Auf diesem Album stimmt eigentlich alles, angefangen von den überwiegend tollen Songs bis hin zur grandiosen Produktion von Andy Sneap. Daher verdiente 10 Punkte.

Fast punktgleich läuft THUNDER über die Ziellinie, eine Band, mit der ich bis dato überhaupt noch nichts zu schaffen hatte. Das Album "Dopamine" liefert zeitlosen Hardrock und versprühte im Frühjahr genau die richtige Laune, um sich für die anstehende warme Jahreszeit zu rüsten. Überhaupt haben es Bands in meine Hitliste des Jahres geschafft, die ich längst nicht mehr zu meinen Favoriten gezählt habe oder die mich quasi aus dem Nichts mit ihren sehr guten Platten infiziert haben. BLIND GUARDIAN ist eine solche Band. "The God Machine" konnte mich mitreißen, die Band knüpft an Glanzzeiten an. Davon konnte ich mich im vergangenen Jahr sage und schreibe drei Mal LIVE überzeugen. Mit THRESHOLD und VIRTUAL SYMMETRY haben es gar zwei Prog-Bands in die Top Ten geschafft, RAMMSTEIN konnte zunächst nicht überzeugen, im Laufe der Zeit jedoch offenbarte das aktuelle Album seine wahren Stärken. Das Heavy-Metal-Urgestein SAXON meldete sich zu Beginn des Jahres eindrucksvoll zurück und veröffentlichte mit "Carpe Diem" ein Werk, das weitaus frischer klingt als alles, was die ollen Sachsen in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren so abgeliefert haben. Die gemeinsame Performance zwischen Johan Hegg und SAXON-Sänger Biff beim AMON AMARTH-Song 'Saxons And Vikings' rundet das Gesamtbild der diesjährigen Spitzengruppe eindrucksvoll ab.

Ansonsten gilt es zu bemerken, dass wir alle wieder auf Konzerte und Festivals gehen konnten / durften. Auch wenn die Pandemie und ihre Beschränkungen (hoffentlich) so ziemlich durch sind, kann für die Live-Branche noch lange keine Entwarnung gegeben werden. Die Wunden sind tief und bei manchen Veranstaltern werden sie nur schwer verheilen, wenn überhaupt. Umso mehr kann ich die Festivals schätzen, die ich in diesem Jahr besuchen durfte. Angefangen bei den großen Events wie dem DOWNLOAD FESTIVAL und dem SUMMER BREEZE OPEN AIR über das ROCK HARD FESTIVAL und die FULL METAL HOLIDAYS bis hin zu kleineren Veranstaltungen wie der GLOWING EMBER FESTIVAL-Tour konnte ich die Erleichterung und die Freude bei den Menschen sehen, endlich wieder mit Gleichgesinnten abzurocken.

Neben all den vielen Alben, die ich im vergangenen Jahr für den Powermetal.de-Soundcheck hören durfte, muss ich natürlich auch unseren Pommesgabel-Podcast erwähnen. Einst als Ersatzspieler eingesprungen, durfte ich mich mittlerweile als festes Team-Mitglied etablieren. Auch wenn es hin und wieder ziemlicher Blödsinn ist, was dabei gelegentlich herauskommt, so macht es doch unheimlich viel Freude und verkürzt die Wartezeit auf das Rentenalter auf ziemlich kurzweilige Weise. Insofern tue ich einfach mal so, als hätte es gerade eben keinen Jahreswechsel gegeben und das Jahr 2022 würde einfach weitergehen. Auf den Punkt bringt es definitiv DIE Hymne des Jahres von IN SANITY: 'Support Your Metal'!

Rang

Band Album
01. AMON AMARTH The Great Heathen Army
02. THUNDER Dopamine
03. THRESHOLD Dividing Lines
04. RAMMSTEIN Zeit
05. SAXON Carpe Diem
06. BLIND GUARDIAN The God Machine
07. QUEENSRYCHE Digital Noise Alliance
08. THE FERRYMEN One More River To Cross
09. VIRTUAL SYMMETRY Virtual Symmetry
10. SABATON The War To End All Wars
11. V.E.R.S.U.S PerVersus
12. KISSIN DYNAMITE Not The End Of The Road
13. MACHINE HEAD Of Kingdom and Crown
14. FIVE FINGER DEATH PUNCH Afterlife
15. IN SANITY For We Triumph
16. STRATOVARIUS Survive
17. ASHES OF ARES Emperors & Fools
18. MYSTIC CIRCLE Mystic Circle
19. SEVENTH WONDER The Testament
20. MICHAEL ROMEO War Of The Worlds Part II

Redakteur:
Frank Wilkens

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