Redaktionspoll 2022 - die Auswertung

20.01.2023 | 09:57

Wir sind uns wohl alle einig, dass für die Musikbranche das Jahr 2022 wesentlich erfreulicher war als das Jahr zuvor. Und dass sich auch viele Hochkaräter in den Bestenlisten versammelt haben, liegt genauso auf der Hand wie die Tatsache, dass wir von POWERMETAL.de unseren Redaktionspoll wieder aufleben lassen.

Wie in den letzten Jahren auch haben sich viele Redakteure das Hirn zermartert, welche Alben bei ihnen absolute Glückgefühle verursacht haben, welche Songs sie gefühlt tagelang unter der Dusche mitgeträllert haben und von welchen Live-Erlebnissen sie Monate später noch schwärmen sollten. Einige Bestenlisten unseres Teams haben wir euch in den vergangenen Tagen in den "Perlen der Redaktion"-Artikeln schon vorstellen können. Aber lasst uns doch einmal einen Blick darauf werfen, wie das Team als Ganzes über das musikalische Jahr 2022 entschieden hat.

Und gleich zu Beginn dürfte die Überraschung nicht größer sein, denn das "Album des Jahres" ist ein Werk geworden, das bei keinem einzigen Redakteur die Pole-Position ergattern konnte und dennoch die meisten Nennungen hatte. Und nachdem schon 2021 die Goldmedaille mit HELLOWEEN an einen Vertreter des schwermetallischen Kraftstahls aus deutschen Gewässern ging, freuen wir uns sehr, dass BLIND GUARDIAN wieder zu alter Schlagkraft gefunden hat und mit "The God Machine" ein wirklich starkes, hartes, aber dennoch abwechslungsreiches Album im besten Stile der 90er-Jahre-Alben abgeliefert hat. Glückwunsch nach Krefeld!

Auf dem zweiten Platz landet überraschenderweise "Electric Elite", doch die Kanadier von RIOT CITY haben mit ihrem zweiten Langspieler anscheinend alles richtig gemacht. Mit auf der Erfolgswelle schwimmt auch "Impera" von GHOST und macht mit einer gehörigen Portion Rock und Faszination das Treppchen vollzählig.

Es folgt mit THRESHOLD eine ohnehin bei uns sehr beliebte Truppe, die uns einmal mehr auf eine progressive Abenteuerfahrt mitnimmt, ehe auf dem fünften Rang mit "Övergivenheten" ein Album gelandet ist, dass gleich zwei Mal innerhalb der Redaktion als bestes Album 2022 gewählt wurde. Gleiches gilt auch für "The Gang's All Here", dennoch reicht es für SOILWORK bzw. SKID ROW allerdings nur zum fünften bzw. neunten Platz. Den sechsten teilen sich hingegen DESTRUCTION mit "Diabolical" und DISILLUSION mit "Ayam" zwei sehr unterschiedliche Alben, die allerdings beide verdienterweise in den Top-10 gelandet sind.

Blicken wir ein paar Plätze weiter, begegnen uns sehr thrashige Vertreter wie TANKARD und MEGADETH, auch VOIVOD schaffte es mit "Synchro Anarchy" zu einer Erwähnung, Melodien in Hülle und Fülle gibt es von JOURNEY und ARENA und auch die Meister ihres jeweiligen Fachs inklusive ihrer neuen Werke – QUEENSRYCHE mit "Digital Noise Alliance", "Deceivers" von ARCH ENEMY, DOOMOCRACYs "Unorthodox" und auch "Zeit" von RAMMSTEIN – freuen sich sicherlich über die Erwähnung in den "Alben des Jahres". Hier die vollständige Liste im Überblick:  

Rang

Band Album
01. BLIND GUARDIAN
The God Machine
02. RIOT CITY
Electric Elite
03. GHOST
Impera
04. THRESHOLD
Dividing Lines
05. SOILWORK
Övergivenheten
06. DESTRUCTION
Diabolical
06. DISILLUSION
Ayam
08. HÄLLAS
Isle Of Wisdom
09. SKID ROW
The Gang's All Here
10. QUEENSRYCHE
Digital Noise Alliance
11. SATAN
Earth Infernal
11. TANKARD
Pavlov's Dawgs
13. ARCH ENEMY
Deceivers
14. RAMMSTEIN
Zeit
15. ARENA
The Theory Of Molecular Inheritance
16. DOOMOCRACY
Unorthodox
17. MEGADETH
The Sick, The Dying...And The Dead
17. SUMERLANDS
Dreamkiller
19. JOURNEY
Freedom
20. VOIVOD
Synchro Anarchy


In der Kategorie "Der beste Song des Jahres" war es hingegen nicht ganz so eindeutig, doch letztendlich konnte sich unter 20 Redakteuren 'Call Me Little Sunshine' von GHOST durchsetzen, überraschenderweise dicht gefolgt von LUZIFER mit 'Hexer (In Dreiteufelsnamen)' und METALLICAs neuestem Appetizer 'Lux Æterna'. Zwar landeten sie nicht bei den besten Alben, doch zumindest mit einem Song sind THE HALO EFFECT, SCORPIONS und GIANT vertreten.

01. GHOST
Call Me Little Sunshine
02. LUZIFER
Hexer (In Dreiteufelsnamen)
03. METALLICA
Lux Æterna
04. RIOT CITY
Ghost Of Reality
04. SCORPIONS
Rock Believer
06. ARCH ENEMY
Handshake With Hell
07. SATAN
Earth We Bequeath
08. RAMMSTEIN
Zeit
09. SUMERLANDS Twilight Point The Way
10. GIANT
I Walk Alone
10. THE HALO EFFECT
Days Of The Lost


Bei dem "Newcomer des Jahres" hält sich allerdings die Überraschung in Grenzen, denn gleich mit vier Nominierungen schaffen es die Melodic-Deather von THE HALO EFFECT auf die Pole-Position. Jeweils zweimal genannt wurden allerdings auch ÆTERNIA, ELUSIVE GOD und VENATOR. Die Bands sollte man also im Auge behalten.

Endlich sind Live-Konzerte wieder uneingeschränkt möglich. Das hat unsere Redaktion auch zum Anlass genommen, auf viele Veranstaltungen zu gehen und sich mit ordentlicher Live-Musik die Rübe durchlüften zu lassen. Gleich drei Mal blieben erneut die Kanadier von RIOT CITY in Erinnerung, doch auch die Konzerte und Streams von VENOM INC., NIGHTWISH, HELLOWEEN, MANOWAR, HÄLLAS, GLACIER und erneut ARENA haben hierbei am deutlichsten überzeugt.

Natürlich möchten wir euch auch unser liebstes Artwork aus dem Jahre 2022 nicht vorenthalten. Hier schaffte es "Le Demon De L'Amour" von THE NEPTUNE POWER FEDERATION ziemlich zu überzeugen. Doch auch SOILWORK, SATAN'S HOST, HAMMERS OF MISFORTUNE und BLIND GUARDIAN haben eindrucksvolle Artworks erschaffen.

Zwar wurden beide Alben auch in der "Die besten Alben"-Liste verdient erwähnt, doch da "Deceivers" von ARCH ENEMY sowie überraschenderweise auch "Dividing Lines" von THRESHOLD auch drei bzw. zwei Redakteure enttäuscht haben, darf man annehmen, dass melodisch-tödliche und progressive Töne von den Platzhirschen ihrer Kategorie doch zwiespältig aufgenommen wurden.

Zu guter Letzt möchten wir euch auch unsere liebsten POWERMETAL.de-Artikel des Jahres präsentieren. Hier haben uns vor allem die Diskografie-Checks von RONNIE JAMES DIO (Part 1 und Part 2) und BLIND GUARDIAN (Part 1 und Part 2) so gut gefallen, dass wir sie euch einfach nochmal verlinken. Doch auch der neue METALLICA-Song hat uns zu einer Mini-Gruppentherapie veranlasst. Das Ergebnis: Es war eine sehr gute Entscheidung unsererseits, nachzulesen hier.

An der Stelle möchte ich mich für die Vielzahl der Einsendungen bedanken und hoffe, dass ich in zwölf Monaten ähnlich euphorisch auf das vorangegangene Jahr zurückblicken kann wie just in diesem Moment auf 2022. Es war mir eine Freude.

Redakteur:
Marcel Rapp
1 Mitglied mag diesen Artikel.

Login

Neu registrieren