Das vierte Jahrzehnt: Teil 7 - Das Jahr 2006

22.08.2010 | 10:25

Die Redaktion hat für euch die zurückliegenden zehn Jahre nochmals unter die Lupe genommen. Der siebte Teil befasst sich mit dem Jahr 2006.

Zum ersten Teil: 2000
Zum zweiten Teil: 2001
Zum dritten Teil: 2002
Zum vierten Teil: 2003
Zum fünften Teil: 2004
Zum sechsten Teil: 2005

 

2006.
Das neue GUNS N' ROSES-Album "Chinese Democracy" wird wieder einmal angekündigt. Das Jahr fängt ja gut an! Die Scheibe wird freilich noch fast drei Jahre im Limbo verharren, bis auch diesen running gag letztendlich doch noch das unausweichliche Schicksal eines SPINAL TAP-Drummers ereilt. Wie das Album dann tatsächlich in der Redaktion angekommen ist, erfahrt Ihr vielleicht in der übernächsten Ausgabe. Aber die ist 2006 noch Zukunftsmusik. Einen ersten Schritt zurück in die Vergangenheit wagt in diesem Jahr unser Drittplatzierter des Vor-vor-vor-vor-vor-Jahres: Die Band TOOL veröffentlicht zunächst einmal 2 DVD-Singles mit Videoclips ihrer Songs 'Parabola' und 'Schism' aus dem Album "Lateralus". Später im Jahr wird sie Philthy Taylor (MOTÖRHEAD) zu 'Prison Sex' auf die Bühne holen. Noch weiter zurück in die Vergangenheit bequemen sich einige Metalveteranen: Die Death-Legende MORBID ANGEL veröffentlicht im Frühjahr 2006 ihr Debütalbum "Altars Of Madness" erneut, und METAL CHURCH bietet zum Jahresende hin sogar einige Demotracks von 1983(!) zum kostenlosen Download an. Auch KATATONIAs Katalog wurde neu aufbereitet. Stoff für eingefleischte Fans.
Einem breiteren Publikum bietet 2006 die erstmals im TV ausgestrahlte Doku "Heavy Metal auf dem Lande" gewisse Einblicke in den Metalzirkus, bevor "American Hardcore" im Kino über eine andere Form verstärkter Gitarrenmusik aufklärt. Doch die mediale Öffentlichkeitsarbeit erreicht nicht alle Öffentlichkeitsschichten; als Metalfans in der badischen Provinz zur Imagepflege eine nächtliche Aufräumaktion im Bahnhofsviertel starten, rufen besorgte Anwohner ob dieser dunklen Gestalten erstmal vorsorglich die Polizei. POWERMETAL.de ist diese Kuriosität im Jahre 2006 immerhin eine kleine Newsmeldung wert. Aber nochmal kurz zurück zum Kino: NIGHTWISH feiert dort im Mai die DVD-Premiere von "End Of An Era", und Ex-Sängerin TARJA macht nach der Trennung von der Band solo weiter. Ebenfalls nur leicht abseits zuvor beschrittener Pfade betätigt sich auch ROSS THE BOSS, der sich statt mit MANOWAR nun mit der Coverband MEN AT WAR ins Oldschool-Getümmel stürzt, um einerseits alte Schlachten erneut zu schlagen, andererseits statt Schwertern aber auch an neuen Songs zu schleifen. Ebenfalls solo bzw. mit neuen Projekten unterwegs: Joe Lynn Turner (ehemals bei RAINBOW und DEEP PURPLE) mit SUNSTORM, B-War und Legion (ehemals MARDUK, REBELANGELS) mit ELIZIUM, Wade Black (LEATHERWOLF) mit BLACK RAIN, und nicht zuletzt Ray Wilson, der nach seinem Zwischenspiel bei GENESIS am alten STILTSKIN-Spinnrad weiterspinnt. Kevin Moore, seines Zeichens Keyboarder von O.S.I. schrieb dagegen zur Abwechslung mal einen Soundtrack und zwar zum türkischen Film "Kücük Kiyamet". Überraschend hingegen kam die Nachricht von Michael Kiske, ein Album mit Akustikversionen von HELLOWEEN-Songs veröffentlichen zu wollen.
Ebenfalls unerwartet: Die New Orleans-Legende DOWN bequemt sich in the year of six erstmals für eine Europatournee über den großen Teich, GUNS N' ROSES tritt tatsächlich bei "Rock am Ring" auf und bittet für einen Song sogar Sebastian Bach auf die Bühne, VENOMs Mantas bringt SCOOTER auf Tour (bzw. anders herum, aber wer will das wirklich wissen?), die Band DARKTHRONE dreht den Business-Spieß um und veröffentlicht nach mehreren Langspielalben ihre erste EP, und ausgerechnet die Nu Metaller von KORN geben ein Unplugged-Konzert vor großem Publikum.
Ende des Jahres gibt Mike Terrana seinen Abschied von RAGE bekannt und wird schließlich von Andre Hilgers ersetzt. Doch das Besetzungskarussel dreht sich 2006 auch in die andere Richtung. So künden derart unterschiedlicher Bands wie THE SMASHING PUMPKINS, SABBAT und SINNER eine Reunion an oder bereiten zumindest ihr Comeback vor wie IGGY AND THE STOOGES, die NEW YORK DOLLS, SILVERCHAIR und TROUBLE. Und auch bei QUEEN & PAUL RODGERS zeichnet sich langsam aber sicher schon etwas Festes ab... Die Metalwelt in Atem halten vor allem aber die Reunionsgerüchte um einen Zusammenschluss der alten BLACK SABBATH-Recken mit ihrem ehemaligen Sänger Ronnie James Dio. Und tatsächlich, noch 2006 wird das Projekt HEAVEN AND HELL aus der Taufe gehoben.
Apropos Himmel und Hölle: Auf und ab geht es 2006 bei GORGOROTH. Einem Freispruch vom Vorwurf justiziabler Formen religiöser Beleidigung in Polen folgt die Verurteilung von Infernus wegen schwerer sexueller Nötigung und die Trennung von King ov Hell, doch im Juli schaffen die Schwarzenheimer dann mit "Ad Majorem Sathanas Gloriam" den Sprung in die norwegischen Albumcharts. In Deutschland hingegen sorgen unter anderem die Fans von AMORPHIS, AXEL RUDI PELL, BLIND GUARDIAN, BOYSETSFIRE, CALIBAN, DIE APOKALYPTISCHEN REITER, LACRIMAS PROFUNDERE, MAJESTY, MOTÖRHEAD und ZERAPHINE für zeitweilige Chartseinträge schwer riffender Kapellen; IRON MAIDEN, TOOL, IN FLAMES und EDGUY steigen sogar in die Top Ten auf. Platin-Auszeichnungen holen PINK FLOYD mit der DVD zum '90er-Jahre-Werk "Pulse" und die Radiorocker von NICKELBACK mit "All The Right Reasons". Die POWERMETAL.de-Redaktion kann damit allerdings nur in drei Fällen konform gehen, wie sich noch zeigen wird...
Was hat das Musik-Jahr 2006 sonst noch gebracht? Die obligatorischen Abmahnungswellen wegen tatsächlicher oder vermeintlicher Urheberrechtsverstöße rollten ungebrochen durch's Land, die POWERMETAL.de-Crew richtete eine offene Metal-Party in Innsbruck aus, eine erste Kommentarfunktion auf unseren Seiten wurde wegen Missbrauchs eingestellt und kehrte erst mit dem Relaunch 2010 in modifizierter Form zurück, Rob Halford (JUDAS PRIEST) gründete sein Plattenlabel 'Metal God Entertainment', Gerüchte über ein mögliches neues WATCHTOWER-Album bestätigten sich nicht, Messiah Marcolin verließ nach psychischen Problemen und einem zerrütteten Arbeitsverhältnis CANDLEMASS, und auch MONSTER MAGNET Dave Wyndorf schlug sich mit dem inneren Monster herum: Er hatte einen fiesen Drogenrückfall inklusive Überdosis. Ähnlich ging es dem BÖHSEN ONKEL Kevin Russell, der aufgrund von Komplikationen zeitweilig sogar im Koma lag. Der allgemeinen Feierfreudigkeit im Rocklager konnte dies jedoch keinen Abbruch tun - jedenfalls noch nicht in der ersten Jahreshälfte: Im Mai fanden in zahlreichen Städten zwischen Hamburg und Ingolstadt, zwischen Saarlouis und Berlin "I vote for LORDI"-Parties anlässlich des Eurovision Song Contest statt, und im fußballheißen Sommer regierten Schland-Rufe eine durchgeknallte Volksfest-Republik.

Auch sonst ging es heiß her: APOCALYPTICA feierten ihr zehnjähriges Bestehen, der Grabstein von Bon Scott wurde gestohlen, METALLICA traten bei den "Simpsons" auf, Kirk Hammett wurde Vater, doch seine Band kündigte noch im gleichen Jahr das Album an, das ihre Rückkehr zum Sound einer längst vergangen geglaubten Ära besiegeln würde. Doch vorher belegte der Berliner Christian Sweep in Finnland den dritten Platz der Luftgitarrenweltmeisterschaft. Kvarforth von SHINING spielte mit 22 Jahren nochmal Verstecken, Kurt Cobain überholte Elvis Presley in puncto postumer Einkünfte aus Gesamtwerksverzeichnis und Merchandisebrimborium, und Chris Cornell wurde von seinem eigenen Chopper überholt - was glücklicherweise jedoch glimpflich abging. Das Zeitliche segneten hingegen Atlantic Records-Gründer Ahmet Ertegun, JAMES BROWN ('Sex Machine'), Jesse Pintado (TERRORIZER), Jon Nödtveidt nach eigenem Willen und kurz nach Auflösung seiner Band DISSECTION, Pete Wells (ROSE TATTOO), Sabine Dünser (ELIS), Syd Barrett (PINK FLOYD) und Zimbl (THE BATES). Abschied nehmen hieß es auch von den dann, wie schon vorsorglich angekündigt, 2007 ad acta gelegten Doomstern REVEREND BIZARRE, sowie zumindest vorerst von SYSTEM OF A DOWN, deren Mitglieder eine Kreativpause mit offenem Ende ankündigten. Eine weitere Ankündigung erfolgte seitens THUNDERSTONE, nämlich die der Teilnahme am finnischen Vorentscheid zum nächsten Eurovision Songcontest. Ob die Tatsache, dass die Vorgänger LORDI schließlich sogar eine eigene Cola-Marke bekamen, dafür den Ausschlag gab, ist nicht bekannt, wohl aber, dass es SEPULTURA anno 2006 endlich gelang, einen running gag aufzuklären, der fast so alt war wie die Arbeit an "Chinese Democracy": Die weltweit im Internet getauschte .mp3-Datei 'Sepultura feat. Luciano Pavarotti - Roots Bloody Roots' stammte, allen Fan-Nachfragen zum Trotz, nicht aus dem Archiv-Leak einer in Sufflaune entstandenen Session der Brasilianer, sondern vom '97er J.B.O.-Album "LAUT!". In diesem Sinne: Lasst es laut werden für die besten Alben des Jahres 2006!
[Eike Schmitz]

Die einzelnen Abstimmungsergebnisse der Kollegschaft sowie unser Wertungssystem findet ihr ganz am Ende des Artikels, ein Klick auf die unten abgebildeten Cover führt euch zur ausführlichen Besprechung der jeweiligen Scheibe.

 

Platz 22 : 12 Punkte

Den Anfang macht der erste Platz von Marcel, ein ruppiges, direktes, eindringliches Werk von SODOM, welches nicht umsonst den Namen der Band als Titel trägt: "Sodom" ist ein Fleisch und Sound gewordenes Metal-Manifest, daran besteht für mich kein Zweifel, auch wenn es nicht den Sprung in meine Top 10 des Jahres geschafft hat. Hier zeigt sich auch wieder, dass es durchaus sinnvoll ist, jede erstplatzierte Nominierung zu berücksichtigen, denn sonst wäre dieser dicke Happen durchs Raster gefallen wie chicken nuggets durch einen Grillrost. Doch nicht bei uns!
[Eike Schmitz]

Das selbstbetitelte, elfte Werk der Ruhrpott-Thrasher war anfänglich mit einigen Produktions-Problemen konfrontiert und stellt das bis dato letzte reguläre Studioalbum von SODOM dar. Die fünfjährige Wartezeit zwischen "M-16“ und "Sodom" hat sich dennoch voll und ganz gelohnt und die Fans kommen hier komplett auf ihre Kosten. Thrash-Metal in Reinkultur und einen Tom Angelripper, Bernemann und Bobby in gewohnt sensationeller Verfassung. Textlich stellt es die mit Abstand beste SODOM-Platte dar, und auch an der doch noch gelungenen Produktion gibt es nichts zu meckern. Zwar ist "Sodom“ in meinen Augen nicht die beste Leistung der Gelsenkirchener in ihrer langjährigen Karriere, doch mit Krachern wie 'City Of God', 'Blood On Your Lips' und dem mächtigen 'Axis Of Evil' wird jeder Live-Auftritt mehr als aufgepeppelt. Wer künstlerische Neuerungen sucht, ist hier definitiv an der falschen Adresse. So kennen und lieben die Fans ihre Speerspitze der deutschen Thrash Metal-Szene: Kraftvoll, aggressiv und mit offenen Augen für die gesellschaftlichen Missstände der heutigen Zeit.
[Marcel Rapp]

Auf gleichem Level wie Marcel die Mannen um Onkel Tom Angelripper sieht Michael einen Songwriter, der sein Debut noch zu Lebzeiten von Ahmet Ertegun unter dessen Label Atlantic Records veröffentlichte. So kann man "These Streets" ein Stück weit auch als dessen Vermächtnis betrachten.
[Eike Schmitz]

Vom Rock der Ringe an die Spitze meiner Top10-Alben des Jahres 2006 hat PAOLO NUTINI es mit seinem Album "These Streets" geschafft. Der Grund dafür ist so einfach wie simpel: jugendlicher Elan am Instrument gepaart mit dem strukturierten und gleichsam variationsreichen Songwriting eines Veteranen. Eine Mischung, die man auf der Spitze seines Schaffens zu kreieren vermag, oder eben als kleinen Geniestreich am Beginn einer Karriere. Eine Stimme, die nicht zu seinem Alter passen will, soulige Klänge, die man so gar nicht mit Schottland assoziieren will, ironischer Flair, der nicht zum Ruf des Herzensbrechers gehören kann, und vor allem eine unverbrauchte Frische haben dem Jahr 2006 verdammt gut getan. Alles richtig gemacht, deshalb der einsame Platz 1 meiner Liste.
[Michael Kulüke]

Ich wusste schon immer, dass MY DYING BRIDE eine besondere Band ist, aber erst im Jahre 2006 finde ich mit "A Line Of Deathless Kings" endlich Zugang zu den Briten. Ihre herausragenden Kompositionen, die exzellente Gitarrenarbeit, das harmonische Zusammenspiel und ihre einzigartige Atmosphäre haben es mir schnell angetan. Auf "A Line Of Deathless Kings" tragen fette Gitarrenriffs ebenso zum leichten Einstieg in diese schwermütige Musik bei wie die wunderbaren Melodien, welche sich hier zahlreich offenbaren. Seither bin ich von MY DYING BRIDE begeistert, und ich glaube, dass ich kaum eine andere Band in den zurückliegenden vier Jahren so oft gehört habe - sehr lange hatte ich kein derartiges Aha-Erlebnis und keine so glückliche Neuentdeckung gehabt. Möglicherweise steht diese Veröffentlichung für MY DYING BRIDE-Fans nicht mal an vorderster Stelle, für mich ist sie jedoch unschlagbar und zweifellos eine Produktion, die Bestnoten verdient!
[Stefan Lang]

Auf jeden Fall eine schwere Produktion! Einige Anspieltipps sollen nicht unterschlagen werden: Für die fetten Riffs höre man 'Love's Intolerable Pain', einer schönen Melodie kann man bei 'Thy Raven Wings' lauschen. Die melancholisch doomigen Songs von MY DYING BRIDE sind vielleicht nicht gleich auf Anhieb zugänglich, aber Fans von KATATONIA sollten hier dennoch ein Ohr riskieren.

Pia-Kim haben es die Chartsstürmer von IN FLAMES angetan. Trotz einiger Detailkritik wählte sie "Come Clarity" auf Platz 1 ihrer persönlichen Auswahlliste des Jahres 2006. Das zeigt, wie gut für sie die erste Hälfte des Albums ausgefallen ist. Die stark emotionsbetonte, leidende Gesangsstimme ist sicherlich nicht jedermanns Sache, lag 2006 aber noch voll im Trend.
[Eike Schmitz]

Als ich das Cover von "Come Clarity" das erste Mal sah, habe ich versucht, irgendeine Fantasie-Gestalt darin zu erkennen; dass hier ein Mensch abgebildet ist, der sich das Herz herausreißt, hätte ich nicht vermutet. IN FLAMES machen leider einen großen Fehler auf dem Output: Die wirklich guten Lieder, die im Ohr bleiben, sind gesammelt am Anfang, während das Niveau ab der Hälfte stark absinkt. Unterm Strich bleiben also mein absoluter IN FLAMES-Favorit 'Take This Life', das starke 'Leeches', 'Dead End' mit weiblicher Unterstützung und der Voll-auf-die-Fresse-Hit 'Scream'. Der Titeltrack 'Come Clarity' ist eine sehr schöne Ballade, allerdings zeigt sich hier, dass Anders Fridén einfach kein guter Sänger ist. Mit einem Gastsänger hätte man aus diesem Song deutlich mehr herausholen können. Ganz am Schluss sorgt 'Your Bedtimestory Scares Everyone' für Abwechslung - als Unterlegung für eine Horrorgeschichte eignet es sich sicherlich hervorragend.
[Pia-Kim Schaper]

2007 avancierten die Briten BRING ME THE HORIZON langsam aber sicher zu den Superstars der europäischen Metalcore-Szene. Grundstein dafür war das 2006 veröffentlichte Debütalbum "Count Your Blessings". Aber auch ihr Frontmann Oliver Sykes wurde zum Posterboy einer ganzen Szene, was auch an seinem Modelabel Drop Dead lag, dessen Shirts fast schon zur Uniform der Szene-Kinder wurde. Eigentlich wurde die Band nur gehasst oder geliebt. Eine Mitte schien es kaum zu geben. Von der Hard-/Metalcore-Szene geliebt oder wegen des modischen Auftretens gehasst und vom Metal-Publikum (fast) total ignoriert und verschmäht bahnte sich die Band trotzdem ihren Weg zu internationalem Erfolg.
2005 veröffentlichte man mit "This Is What The Edge Of Your Seat Was Made For" die erste EP und betourte Großbritannien. Der Sound der Engländer war hier noch recht rau und ungeschliffen. Vom Breakdown-Inferno von "Count Your Blessings" war man noch weit entfernt. Auch was die Hits angeht steckte man damals noch in Kinderschuhen. Die EP war gut, aber das Album toppte einfach alles. Brutale Riifs, brutalere Breakdowns, fieser Gesang und nahezu perfekte Songs zwischen AT THE GATES, SLAYER und PARKWAY DRIVE, die ohne jeglichen klaren Gesang auskommen. Bis heute hat das Album einfach nicht ein kleines Bisschen an Durchschlagskraft verloren.
Eben dieses Album wurde am 30. Oktober 2006 veröffentlicht, und der Aufstieg von BRING ME THE HORIZON begann. Die Band gehörte zu den neuen Helden der Szene, und vor allem die weiblichen Fans fanden hier Gefallen dran, was vor allem an Sykes lag, dessen Modelabel Drop Dead ebenfalls immer bekannter wurde. Heute gehören BRING ME THE HORIZON zu den beliebtesten aber auch kontroversesten Bands der Szene.
[Sebastian Berning]

Kontrovers könnte in Hartwurstkreisen allerdings auch Franks Album des Jahres 2006 aufgenommen werden. Doch da sein Favorit das Talent bereits im Namen vor sich her trägt, und da Selbstbewusstsein bekanntlich oftmals gewinnt, wird das wohl so in Ordnung gehen. Unser Frank wird schon wissen, warum er gerade diese Platte mit dem einfallsreichen Titel ausgewählt hat.
[Eike Schmitz]

Nein, natürlich ist das kein Metal. Na und? Die Jungs aus Kanada haben mit dem simplerweise "I" betitelten Album 2003 ein echtes Killerwerk geschaffen, aber das konsequenterweise "II" genannte Nachfolgewerk ist ohne Zweifel ein echtes Hitalbum. Also ein Album, das auschließlich Hits enthält. Davon kennt jeder mit Sicherheit 'Fallen Leaves', das mit einer ordentlichen Portion Punkattitüde den radiokompatiblen Alternative Rock der Band zu einer Melange aus Konformität und Rebellion macht. Insgesamt fünf ausgekoppelte Singles, auch 'Red Flag' dürfte allgemein geläufig sein wie vielleicht auch noch das sich mit Kindesmissbrauch durch Priester beschäftigende 'Devil In A Midnight Mass', sprechen einen deutliche Sprache in Bezug auf die Kommerzialität des Materials. Platin in Österreich, Doppelplatin in Kanada und Deutschland, insgesamt weit über eine Million verkaufte Einheiten - Mainstream? Ja. Aber auch hier ein trotziges "Na und?". So großartige, rotzige Stadionhymnen verdienen einfach Anerkennung. Ein perfektes Album in seiner Stilrichtung, das trotz der Verkaufszahlen, oder gerade deswegen, immer noch unterschätzt wird.
[Frank Jaeger]

"Eclipse" war vor vier Jahren der Einstand des neuen Sängers Tomi Joutsen bei AMORPHIS, die sich in den Jahren zuvor mehr und mehr in sich selbst verloren hatten. Tomi haucht den Finnen aber auf Anhieb neues Leben ein, glänzt mit einer variablen Stimme und sorgt dafür, dass auch der Härtegrad wieder deutlich zunimmt. So 'was nennt man dann wohl Start nach Maß. Caro ist davon so begeistert, dass sie das Album gleich nach ganz oben aufs Podest hievt. Es ist schon etwas überraschend, dass sie die einzige Kollegin ist, die "Eclipse" überhaupt nominiert.
[Peter Kubaschk] 

Das freilich könnte auch daran liegen, dass nach oben hin die Luft immer dünner wird. An die Oberkante des Fußes der Gipfelspitze (...denkt mal drüber nach!) rückt jedoch zunächst noch ein Album, das gleich drei Redakteure gemeinschaftlich auf den 22. Platz gewählt haben: Julian, Pia-Kim und Georg, der die Scheibe gar in seine persönlichen Top 5 des Jahres '06 aufgenommen hat, sprechen sich für "Speak Of The Dead" aus.

Dass das deutsche Powerhaus RAGE alles andere als tot ist, während die Musiker dieses Hybridwerk aus bolzendem Hochgeschwindigkeits- und orchesterbegleitetem Bombastmetall im Jahre 2006 einzimmern, steht außer Frage: Dennis Hirth beschreibt das Album bei Erscheinen als keyboardlastigen, vertrackten Heavy Metal, "aufgebaut wie ein Soundtrack und mindestens genauso episch". Auch Elke lobt die "Arrangements auf höchstem Niveau", moniert zugleich aber die Zerrissenheit eines Albums, dem im Spagat zwischen orchestralen und speedmetallischen Parts der rote Faden verloren geht. Dennis hingegen gibt sich vor allem von der zweiten Hälfte des Albums begeistert und zieht angesichts des Titeltracks 'Speak Of The Dead' das Fazit, die Musiker von RAGE meldeten sich "eindrucksvoll zurück und pflanzen sich problemlos wieder an der Landesspitze in Sachen Heavy Metal ein." Ich persönlich greife bei RAGE ja immer noch am liebsten zum '90er-Jahre-Überflieger "Trapped!", aber das ist wie so vieles Geschmackssache.
[Eike Schmitz]

Platz 18 : 14 Punkte

So sehr das erste Album in der Szene einschlug, so schwierig wird es für die Skandinavier bereits mit dem Folgewerk. Zwar setzen sie den Erfolgskurs fort, doch schon werden erste kritische Stimmen laut. Doch ganz klar mit Unrecht, denn was COMMUNIC auf diesem Album bieten, ist tatsächlich die Weiterentwicklung ihres eigenen Stils. Die weiterhin langen, ausufernden Metalsongs, die auch gerne mal thrashige Elemente enthalten, werden durch eingängige Refrains gekrönt, die man allerdings ein paarmal hören muss, bevor sie Eingang finden in die Gehirngänge. In jedem Fall sind alle drei bislang veröffentlichten Alben ein Statement der Originalität und des Stils der Band, jedoch ragt das zweite Werk "Waves Of Visual Decay" knapp hervor und hat mit 'Frozen Asleep In The Park' auch noch einen echten Ohrwurm am Start.
[Frank Jaeger]

Nein, nicht die von mir sehr geschätzten Hanseaten mit der kreativen Rechtschreibung ihres Bandnamen sind es, die im Jahr 2006 mein liebstes Kürbisgericht aufgetischt haben, sondern ihre traditionell als HALLOWEEN geschriebenen amerikanischen (Fast-)Namensvettern. Die Chicago-Metal-Horrorshow hat es nach fünfzehn Jahren endlich geschafft, ein neues Studioalbum aufzunehmen, auf das nicht nur, aber vor allem der Kollege Martin Schaich und ich lange gewartet haben, sind wir doch bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu den raren Deutschland-Auftritten der Band gepilgert. Die Spannung ist also groß, und "Horror Fire" soll uns nicht enttäuschen. Trotz einiger Experimente ist die Scheibe ein echter HALLOWEEN-Brecher im alten Stil geworden, der keinen enttäuschen sollte, der mit der Band etwas anfangen kann. Brian Thomas singt creepy wie kein Zweiter und der Sound passt perfekt zu diesem eigenwilligen und doch bodenständigen Heavy-Metal-Gruselspektakel.
[Rüdiger Stehle]

Es ist 2006 als die "Monsterrocker" LORDI beim Eurovision Songcontest antreten und die Metaller aller europäischen Teilnehmerländer sich zu LORDI-Parties treffen und fleissig abstimmen. Und tatsächlich können die Finnen mit dieser Unterstützung den ersten Preis einheimsen. Was für ein Schock für das Gutmenschentum, dass sich eine von KISS und ALICE COOPER inspirierte Schockrocker-Band aufmacht, den europäischen Schlagerthron zu besteigen. Auf dem folgenden Album "The Arockalypse" ist der Siegertitel 'Hard Rock Halleluja' natürlich vertreten, und auch die weiteren Titel wie 'The Deadite Girls Gone Wild', 'It Snows In Hell' können sich hören lassen. Nach dem Debütalbum "Get Heavy" ist für mich "The Arockalypse" das bisher beste LORDI-Album geworden. Sicherlich erfinden LORDI weder den Rock noch den Schockrock neu, aber darauf kommt es auch nicht an, das was LORDI 2006 angepackt haben, ist aller Ehren und für mich somit unter Einbeziehung der ganzen Rahmeninformationen den Jahressieg wert.
[Georg Weihrauch]

Wieder etwas klassischer als LORDI ist die Führungsspitze unseres achtzehnten Platzes, welche von gleich drei Redakteuren gewählt wurde und somit die unterschiedlichen Geschmacksschwerpunkte von Frank, Holg und Rüdiger auf einen gemeinsamen Nenner bringen kann: "The Locust Years" von HAMMERS OF MISFORTUNE.
[Eike Schmitz]

Mit dieser Wundertüte hat John Cobbett einen progressiven Retro-Meileinstein gesetzt. Klingt verwirrend? Ist es gar nicht. Auf "The Locust Years", dem dritten Album der Band um Gitarrist John Cobbett, der vorher unter anderem bei SLOUGH FEG gespielt hat, brechen HAMMERS OF MISFORTUNE alle Barrieren. NWoBHM trifft auf Krautrock, mit ganz viel Charme und noch mehr Herzblut. Die Mischung, die wir hier geboten bekommen, ist einzigartig, und das Gefühl mit dem diese hoch ambitionierte Band diese charmante Melange vorträgt, geht so tief, dass man sofort ergriffen ist. Man hat beim Hören dieser wundervollen Scheibe auch nach Jahren noch immer den Eindruck, neue Details zu entdecken. Trotzdem fühlt man sich gleichzeitig heimisch und geborgen, weil diese Musik trotz der vermeintlichen Progressivität sehr warm klingt. Das ist wahre Komponierkunst. Und es ist dabei völlig gleichgültig, ob Sheila, Ingrid oder Mike Scalzi (SLOUGH FEG) singt. Ich weiß, dass "The Locust Years" in ein paar Jahren zum Klassiker zählen wird. Alles andere wäre eine Frechheit. Ein echter Hammer, wie auch Frank und Rüdiger finden.
[Holger Andrae]

Platz 17 : 15 Punkte

Fünf geschlagene Jahre hat man die Fans warten lassen, als dann endlich "Christ Illusion", das eigentlich auf den 6.6.2006 angelegt wurde, auf die Menschheit losgelassen wird. Obwohl "God Hates Us All" ein äußerst starkes Thrash-Metal-Feuerwerk darstellte, konnte es bekanntlich nicht jedem SLAYER-Fan die Freudentränen in die Augen treiben. Rückblickend ist "Christ Illusion" dieses Kunststück gelungen.
Sowohl Fanatiker der ersten Götterscheiben, als auch Fans der neueren Ära kann diese Platte zufrieden stimmen. Auch optisch passt es durch sein Coverartwork perfekt in die 1986-1990-Schiene und weiß einmal mehr zu provozieren. Auch songmäßig gibt es das ein oder andere Meisterwerk zu verzeichen: Egal ob man die Klänge des sehr brutalen 'Jihad', des ultra-schnellen 'Cataclyst', des alles niederschmetternden 'Cult' oder des atmosphärischen 'Eyes Of The Insane' hört, das Album überzeugt auf ganzer Linie, zeigt die mächtigen SLAYER in einer sensationell-genialen Verfassung, wie sie bereits seit Jahren nur ansatzweise hervorkam, und ist, meiner Ansicht nach, zu Unrecht nicht unter den Top-10 des Jahres 2006.
[Marcel Rapp]

Obwohl ich kein SLAYER-Fan bin, spricht mich zumindest die künstlerische Gestaltung des Werks emotional an. Das hört beim Coverartwork jedoch nicht auf. Wer sich nur im Geringsten für Musikvideos interessiert, sollte sich unbedingt den eindringlichen Clip zu 'Eyes Of The Insane' zu Gemüte führen! Das reicht für Stefan Lang zwar noch nicht, um das Album wie Marcel in seine Top 3 aufzunehmen, doch allemal für Platz fünf seiner Jahresrangliste.

Platz 16 : 16 Punkte

Doch verlassen wir nun das Schlachthaus und kommen zum nächsten Platz unserer Jahrescharts, den ein Album belegt, welches ebenfalls von zwei Redakteuren hoch geschätzt wird: PROTEST THE HEROs "Kezia" gefällt nicht nur Julian (Platz 6), sondern vor allem auch Peter (2. Platz!) ausgesprochen gut.
[Eike Schmitz]

PROTEST THE HERO
habe ich erst vor zwei Jahren entdeckt, schlug aber ein wie die berüchtigte Bombe. Mit ihrem Mix aus Mathcore, Emo, NEVERMORE &  WATCHTOWER haben die Kanadier (was sonst?!) bei mir offene Türen eingerannt. 'Turn Soonest To The Sea' ist schon beinahe abartig gut, und der abwechslungsreiche Rest ist kaum minder spannend. Klar, das hier mag vielen zu anstrengend und einfach zu viel sein, aber PROTEST THE HERO schaffen es immer, ausreichend Hooks einzubauen, um den Wahnsinn in geordnete Bahnen zu lenken. In unserer Redaktion teilt immerhin Julian meine Euphorie. Es dürfen gerne mehr werden.
[Peter Kubaschk] 

Platz 12 : 18 Punkte

SAINT haben stets qualitativ hochwertiges Material abgeliefert, so auch im Jahre 2006, mit einem Konzeptalbum über die Offenbarung. "The Mark" verfügt über starke Songs, wie den Hit 'Reap The Flesh', den Kracher 'The 7th Trumpet' mit Sirenengesang oder 'The Vision' mit seiner wunderbaren, ergreifenden Melodie. Sie sind die herausragenden Nummern auf einer abwechslungsreichen und musikalisch bemerkenswerten Veröffentlichung, die für traditionelle Heavy-Metal-Fans sicherlich empfehlenswert ist. Lediglich beim Sound muss man ein paar Abstriche machen, denn in angemessener Form hätten die gelungenen Kompositionen noch mehr glänzen können. Die Lieder sprechen jedoch für sich und überzeugen Georg und Stefan auch heute noch.
[Stefan Lang]

Gleichauf mit diesem Werk aus dem Heavy-Bereich liegen die "Acoustic Verses" von GREEN CARNATION. Die 2006er Veröffentlichung der Blumenkinder hat sowohl mit Stephan als auch mit Caro Fans in unserer Redaktion ihre Fans gefunden.
[Eike Schmitz]

Jetzt wird's trauerweidig.
GREEN CARNATION
sind auch schon vor 2006 gegenüber melancholisch angehauchten Bestandteilen ihrer Musik nicht abgeneigt gewesen und haben z.B. mit dem One-Track-Album "Light Of Day, Day Of Darkness" nachdrücklich auf sich aufmerksam gemacht. Als es dann gerade in Mode kommt, machen auch GREEN CARNATION ihr Akustikalbum. Aber während beispielsweise THE GATHERING mit "Sleepy Buildings" oder ANATHEMA mit "Hindsight" sich darauf beschränken, ihre alten Songs im neuen Gewand darzubieten, schreiben GREEN CARNATION gleich sieben neue Stücke, die sich in der akustischen Darreichungsform ausnehmend gut machen. Lediglich das finale 'High Tide Waves' fällt gegenüber dem Rest ein bisschen ab, ansonsten hat man sich hier mit tollen Melodien und einer vorzüglichen, bewusst reduzierten Instrumentierung (wenngleich durch den Einsatz von Akustikgitarre, Piano und Streichern sowie zwei Sängern keineswegs minimalistisch) verewigt. Und mit 'The Burden Is Mine ... Alone' hat man sogar den Text des entsprechenden Gedichts ("Alone") von Edgar Allan Poe musikalisch aufbereitet.
Klar, "Acoustic Verses" ist ein Album, das nur für ruhige, nachdenkliche Stunden geeignet ist, aber dann entfaltet es einen ganz speziellen Reiz und garantiert ein emotionales Hörerlebnis. Große Klangkunst für besondere Stunden.
[Stephan Voigtländer]

Gleich drei Redakteure nominierten das folgende Album, welches eine ganz andere Richtung einschlägt...
[Eike Schmitz]

"
STONE SOUR? Ih! Da singt doch der Typ von SLIPKNOT. Das kann doch gar nicht gut sein!" Ja, Vorurteile sind etwas schönes. Noch mehr, wenn sie so nachdrücklich widerlegt werden wie hier. "Come What(ever) May" ist ein großartiges, modernes, vielseitiges Album in der Schnittmenge von Metal und Rock. Während Songs wie 'Silly World' oder 'Through Glass' echte Alternative-Rock-Hits sind, packt das groovende 'Socio' mit tollen Basslinien, der Opener '30/30 - 150' oder das brutale 'Reborn' mit höllischer Energie und das abschließende 'Zzxyz. Rd.' mit tiefer Melancholie, die sogar an PEARL JAMs 'Black' erinnert. Und das beste: Man merkt Corey Taylor zu jeder Sekunde an, dass er hier mit echter Leidenschaft dabei ist und er es genießt, sich als Sänger entfalten zu können. Dass dies so unterschiedliche Zielpersonen wie unseren Micha, Chris & mich anspricht, ist ein weiteres Argument für die Klasse des Albums.
[Peter Kubaschk]

Argumente für "Alone", den sechsten Langspieler von SOLITUDE AETURNUS, zu finden, fällt Frank, Holger, Peter und Rüdiger alles andere als schwer. Viel eher beschäftigt sie die Frage, warum das Werk sich nicht in den Listen von noch mehr Redakteuren wiederfindet; oder, warum die Band bisher noch nicht in unseren Polls vertreten war.
[Eike Schmitz]

Dieses Album ist das einzige SOLITUDE AETURNUS-Album in unserer Serie. Warum eigentlich? Ganz einfach, weil acht Jahre zwischen dem Vorgänger und diesem, bislang letzten, Album der Band liegen. Acht lange Jahre, in denen uns die melodischen, theatralischen Doomster mit Fronter Rob Lowe, der jetzt auch in den Diensten von CANDLEMASS steht, gefehlt haben. Umso schöner, dass sie sich mit einem Paukenschlag zurückgemeldet haben, denn "Alone" ist ein herausragend produziertes Album, das zwar sehr glatt ist und damit sicher den traditionellen Doom-Fans gelegentlich Schwierigkeiten bereiten dürfte, aber nichtsdestrotrotz für das Genre und die Band Essentielles zu bieten hat. Unglücklicherweise ist das Album ein wenig untergegangen als es erschien, trotz durchgehend großartiger Kritiken, so dass dies die Gelegentheit ist, es nochmal allen ans Herz zu legen, die schwerfällige Musik mit einem äußerst ausdrucksstarken Sänger mögen.
[Frank Jaeger]

Platz 9 : 19 Punkte

Wer einmal der KISSArmy beigetreten ist, ist immer ein Stück weit unzurechnungsfähig, wenn es um das geschminkte Quartett geht. Kollege Chris ist seit über 30 Jahren KISS-Fan und so verwundert es nicht, dass das Soloalbum von Paul "Starchild" Stanley bei ihm auf Platz 1 des Jahres 2006 steht. Allerdings können hier auch die mal ein Ohr riskieren, denen KISS eigentlich nichts mehr gibt. Auf "Live To Win" gibt es melodischen, immer wieder modernen Hardrock, der vor allem von seiner unglaublichen, beinahe zeitlosen Frische lebt. Das ist kein kalkulierter akustischer Knall, sondern man hört "Live To Win" an, dass hier ein gestandener Musiker wirklich Spaß an seiner Musik hat. Spaß, der sich durchaus auf den Hörer überträgt.
[Peter Kubaschk]

Auch Marcel ist von dieser Scheibe derart begeistert, dass er sie in seine Top 5 aufgenommen hat. Darin, ja sogar darüber, rangiert für Peter und Holger noch eine andere Scheibe, welche auch Frank immerhin noch einen soliden neunten Platz wert ist.
[Eike Schmitz]

WARNING haben anno 2006 mit "Watching From A Distance" wohl das beste Doom-Album der letzten 15 Jahre geschaffen. Hier wird fünf Songs lang die Schwermut zelebriert. Jeder Song pendelt nur zwischen langsam und noch langsamer, dazu gibt es die intensive, das Mark erschütternde Stimme von Patrick Walker, der jede einzelne Silbe zu leiden scheint. Strammstehende Körperbehaarung ist bei Songs wie 'Footprints', 'Echoes' oder 'Faces' vorprogrammiert. Klar, dass diese Scheibe nicht unabhängig von Launen und Umgebung ist. "Watching From A Distance" hört man bewusst, lässt sich in den unendlichen Strudel der Melancholie fallen und genießt sie in vollen Zügen. Frank, Holger und der Verfasser hatten offensichtlich ausreichend Möglichkeiten, dies auch zu tun.
[Peter Kubaschk]

Das "beste Doom-Album der letzten 15 Jahre", Peter? Da wage ich zu widersprechen:

Die Schweizer von CELTIC FROST haben schon in so ziemlich jeder Spielart des extremen Rock gewildert: Black, Death, Heavy und "uh!"-Metal wären da zu nennen, und in Hinblick auf "Monotheist" natürlich zuvorderst der Doom. Bei 'Obscured' tritt Gothic hinzu, und auch das steht der Band gut zu Gesicht. Eines der schwärzesten Alben, wenn nicht gar das schwärzeste, und eines der schwersten, wenn nicht gar das schwerste Album des Jahres 2006 ist "Monotheist" geworden. Schroff ohne Ende, zerklüftet, erdrückend langsam, zwischen stoischen Blasts, aufschürfenden Feedbacks und jede Menge brutalen Riffs zerrieben, in kaltem Höllenfeuer zusammengeschmolzen und in purer Verzweiflung ausgehärtet - zumindest drängt sich dieser Eindruck beim Hören auf. Heftiger geht nicht. Besser ist auch kaum denkbar. Für alle Doomköpfe ein Maßstab. Skeptiker mögen nur dem in alle Ewigkeit kanonisierten Überstück 'A Dying God Coming Into Human Flesh', dem herrschenden Härtner 'Ain Elohim' oder der extralang doomdunstigen Schwefelei 'Synagoga Satanae' lauschen und hinfort für immer schweigen.

Nicht ganz so begeistert wie meinereiner, aber ebenfalls von der Klasse dieses Werks überzeugt, nahmen auch Rüdiger und Marcel den dunklen Monolith in ihren persönlichen Kanon auf.

Platz 8 : 21 Punkte

Noch etwas polarisierender - daher wohl auch von nur zwei, dafür aber um so euphorischeren, Redakteuren nominiert - fällt 2006 ein Album aus, das bereits gut vier Monate vor der Gruppe um Tom G. Warrior ein weiterer Innovator, Bandleader und Exzentriker auf die Öffentlichkeit loslässt. Sowohl Stephan Voigtländer als auch Caroline Traitler sehen es auf der Siegertreppe, bei den übrigen Redakteuren hingegen erscheint es gar nicht erst in den Top 10. Einen achten Platz aber hat es sich allein schon aufgrund seiner Kompromisslosigkeit verdient.
[Eike Schmitz]

Dieser Typ ist einfach 'ne Wucht. DEVIN TOWNSEND reißt mal wieder alle Schranken mit dem Hinterteil hernieder und sorgt für Kopfkino. Wer sonst würde auf so etwas wie die 'Vampolka' kommen? Dieses Album kann man vermutlich nur toll oder nervig finden. Aber natürlich ist es toll, sonst würde es hier in diesem Artikel nicht auftauchen. Immer wieder werden dem typischen DEVIN TOWNSEND-Sound überraschende Elemente und Sounds untergemischt. Und das Songwriting ist eh über jeden Zweifel erhaben. Selbst zwischen all den anderen hochwertigen Ergüssen des Mr. Townsend kristallisiert sich "Synchestra" als absolutes Glanzstück heraus. Auch wenn es blöde klingt: Dieses Album führt in eine Welt, in der nichts so ist, wie man es gewohnt ist. Von schmissigen Gassenhauern bis hin zu experimentellen Soundlandschaften gibt es die komplette Palette auf die Lauscher, mit diffusen Ausbrüchen und wild-abgedrehten Riffattacken hält sich Devin dieses Mal aber eher zurück. So geht die stets originelle Townsendsche Melange mit hoher Eingängigkeit und sogar einer gewissen Tendenz zur Relaxtheit ins Ohr. Das unterscheidet es von STRAPPING YOUNG LAD - die Grundatmosphäre ist deutlich entspannter und das Ganze wirkt gradliniger und natürlicher als bei diesen teils doch etwas anstrengenden, wenn auch nicht minder genialen Werken. Es sei auch zugegeben, dass die Platte zum Ende hin ein paar Längen aufweist, aber dafür wird man mehr als entschädigt mit überwiegend großartiger Klangkunst. Nicht nur ich, auch Caro verneigt sich vor HeavyDevy und dessen unschlagbarer "Synchestra".
[Stephan Voigtländer]

Platz 6 : 23 Punkte

Je einmal den ersten und den zweiten Platz auf unseren Redakteurslisten belegen die nächsten beiden Alben, welche sich folglich den sechsten Platz auf der Gesamtliste teilen. Wir beginnen mit der Höchstplatzierung von Rüdiger (unterstützt von Pia-Kim), gefolgt von Peters liebstem (einem auch von Basti B. hoch geschätzten) Album des Jahres 2006. Soviel darf ich vorab verraten: Es wird schwarz - wenn auch in gänzlich unterschiedlicher Ausführung...
[Eike Schmitz]

Das Jahr lässt zwar den einen oder anderen Rückkehrer glänzen, doch keine Band meldet sich so laut und nachhaltig zurück wie die schwedische Death-Metal-Institution UNLEASHED. Streng genommen findet das Comeback ja schon vier Jahre früher statt, doch die damalige Scheibe "Hell's Unleashed" ist trotz guter Ansätze noch nicht auf ungeteilten Beifall gestoßen. Mit dem Nachfolger "Sworn Allegiance" hat die Band dann wieder die Massen hinter sich vereint, und mit "Midvinterblot" gelingt den Schweden um Frontwikinger Johnny Hedlund schließlich der ultimative Death-Metal-Überflieger. Für mich lässt dieser Vorschlaghammer jeden anderen Death-Metal-Wikinger zu Staub zerfallen, denn so fühlen sich Scheiben an, die zu Recht den Titel "Album des Jahres" tragen. Pia sieht es nicht ganz so euphorisch, doch auch für sie ist das Mittwinteropfer ein klarer Kandidat fürs Treppchen.
[Rüdiger Stehle]

MY CHEMICAL ROMANCE wird gerne als das Emo-Aushängeschild genannt. Mir ist das ehrlich unbegreiflich, denn leidend und weinerisch ist an den Jungs nix. Zögen die sich ordentlich an und überließen den Kajalstift ihrer Freundin, würde bei der Musik kein Mensch mehr das böse E-Wort in den Mund nehmen. 'This Is How I Disappear' oder 'The Sharpest Lives' rocken, dass sie Schwarte kracht, 'Welcome To The Black Parade' lässt Erinnerungen an STYX & QUEEN wachwerden, und 'Famous Last Words' ist in seiner Eingängigkeit fast schon AOR. Vom Kirmes-Wahnsinn 'Mama' will ich gar nicht erst anfangen. MY CHEMICAL ROMANCE ist mit "The Black Parade" ein abwechslungsreiches und hochklassiges Album gelungen, das einfach jeder mal antesten sollte. Vorurteilsfrei. Es lohnt sich. Sebastian gibt mir da Recht.
[Peter Kubaschk]

Platz 5 : 24 Punkte

Bei unserem Gipfelsturm die Baumgrenze hinter uns lassend und nun auch endlich in die Top 5 vorgedrungen, nähern wir uns mit schnellen Schritten dem Siegertreppchen. Hier oben ist der Blick frei, und dementsprechend herrscht nun auch Eindeutigkeit bezüglich der Platzierungen. Einmal Platz 1 (Regina), einmal Platz 5 (Caro) und einmal Platz 7 (Chris) in der persönlichen Jahresbestenliste unserer nimmermüden Kritiker, das muss man erst einmal hinkriegen!
[Eike Schmitz]

Dass MERCENARY mit jedem Album immer mehr ein eigenes Genre modellieren, bewies bereits der grandiose Vorgänger ''11 Dreams''. In ''The Hours That Remain'' leben die Talente aus Dänemark, unerschüttert vom Weggang Krals, ihre Vision weiter: Härte trifft auf Emotion, Einflüsse von Melodic Death und Core verschmelzen, von Synthies gekrönt, mit progressivem Power Metal zu einer modernen, mitreißenden Symphonie. Ihren wichtigsten Trumpf, das Vertonen von Emotionen, spielen MERCENARY bereits im Opener 'Redefine Me' aus. Die gebotene Mischung aus Screams und Klargesang lässt keinen kalt, so offenbaren sich in Krachern wie 'Soul Decision', dem eingängigen 'Obscure Indiscretion' oder dem epischen Titelsong fesselnde Momente. Die straff und doch großzügig komponierten Songs überraschen immer wieder mit Wendungen, die im Ohr hängen bleiben, und aus den Kompositionen spricht pure Inspiration. Die zehn Songs lassen keinen Zweifel: MERCENARY bleibt eine einzigartige Band, die Weiterentwicklung nicht scheut.
[Regina Löwenstein]

Platz 4 : 25 Punkte

Sänger Tim Aymar war mir zwar noch von CONTROL DENIEDs "The Fragile Art Of Existence" in bester Erinnerung, aber trotzdem kam ich mit seiner neuen Band PHARAOH erst mit deren Zweitwerk "The Longest Night" in Berührung. Gerade noch rechtzeitig, wie sich herausstellen sollte, denn dieses Album hat mir schon nach dem ersten Durchlauf ganz gut gefallen, und mit jeder weiteren Umdrehung hat es mich immer mehr begeistert. Doch nicht nur ich hatte und habe noch immer meine Freude an "The Longest Night" - nein, auch bei Peter und Holger taucht diese Scheibe in den 2006er-Favoriten auf. PHARAOH bieten dabei erstklassigen Metal der überwiegend amerikanischen Schule, können aber auch einige europäische Einflüsse nicht ganz verleugnen. So wissen beispielsweise das recht harte 'I Am The Hammer', das eher melodische 'In The Violet Fire' oder auch der überaus gelungene Titelsong 'The Longest Night' sehr zu begeistern. Mein persönliches Highlight auf diesem Album ist aber das sehr abwechslungsreiche 'By The Night Sky', das einfach alles hat, was einen großartigen Metal-Song auszeichnet - nach einem verhaltenen uriah-heep-mäßigen Beginn steigert sich dieses Stück mehr und mehr, und so ergänzen sich dann grandiose Gitarrenriffs und eingängige Melodien hervorragend zu einem großen Ganzen.
[Martin Schaich]

Platz 03 : 27 Punkte



Mit "10,000 Days" legt die amerikanische Band TOOL, deren "Lateralus" bereits ein Meisterwerk sondergleichen war, nach und zelebriert ihren progressiven Rockstil abermals mit viel Sinn für langwierigen Spannungsaufbau, dunkle Momente, Rhythmusgefühl und Gesamtkunstwerk. Psychedelischer und auch etwas percussionlastiger fällt ihr neues Werk anno 2006 aus. Mit dem aggressiven Einstiegssong 'Vicarious' über vampiresken Medienkonsum, dem treibenden 'The Pot' und dem dräuend heraufziehenden, immer wieder halb ausgebremsten Gewittergetöse 'Rosetta Stoned' mit seiner teils wahnsinnigen Wirrnis steht jedoch auch wieder hart rockbares Material zur Verfügung, das von TOOL einmal mehr äußerst gekonnt in die trippigeren Sounds rundum integriert worden ist. Bisweilen wird es gar metallisch. Wer solche Musik zudem schamanistisch-mystisch mag, möge dem Titelstück lauschen und davonschweben... Ein weiteres Glanzlicht auf dieser Scheibe ohne Ausfälle ist der nachdenkliche Ausklang 'Right In Two', auch wenn danach noch ein kryptischer Hörspieltrack folgt. Was dieses Album vollends zum Gesamtkunstwerk macht, ist allerdings einmal mehr die grandiose Hüllengestaltung von Adam Jones & Alex Grey. Besser geht nicht! Stephan V., Caro T., Regina L. & meine Wenigkeit sind uns einig, dass dieses Werk unter den besten Veröffentlichungen des Jahres 2006 einen hohen Platz einnimmt.
[Eike Schmitz]

 

Platz 02 : 28 Punkte



Wenn man denkt, es könne einen in so einem traditionell ausgerichteten Subgenre wie US Metal kein Newcomer mehr komplett überzeugen, kommt CRESCENT SHIELD um die Ecke. Die Band um den ehemaligen DESTINY'S END-Gitarristen Dan DeLucie entfacht auf ihrem Debütalbum ein Feuerwerk, welches zumindest mich sofort fesseln konnte. Ein Umstand, der sich bis heute nicht geändert hat. Immer, wenn ich "The Last Of My Kind" auflege, balle ich die Faust und singe euphorisch jeden Song mit. Ob das gut ist, werden meine Nachbarn eventuell anders beurteilen, Martin Schaich und Rüdiger Stehle teilen auf jeden Fall meine Begeisterung für dieses Album, auf dem der ehemalige ONWARD-Sänger Michael Grant mit seinem eigenständigen, aber sehr kraftvollen Gesang einen weiteren Kaufgrund darstellt. Allein die a capella vorgetragene Einleitung zu 'The Passing' sorgt für nackte Gänse. Mit 'Burn With Life' bekommen wir den vielleicht besten der melodischen Powermetal-Songs des Jahrzehnts serviert, und 'The Grand Devoid' erfreut mit schleppenden Rhythmen. Insgesamt hören wir auf diesem Album die komplette Bandbreite des leicht progressiven, aber immer mitreißenden US Metals. Ganz phantastisch.
[Holger Andrae]

Platz 01 : 30 Punkte



Dass SAVATAGE heimlich, still und leise zu Grabe getragen wurden, kann man als langjähriger Fan natürlich gar nicht gut finden. Doch zum Glück ist Jon Oliva auch weiterhin musikalisch aktiv, und mit seiner "neuen" Band JON OLIVA'S PAIN entschädigt er für vieles. So beispielsweise auch mit dem 2006er-Album "Maniacal Renderings", das mehr nach SAVATAGE klingt als viele der späteren SAVATAGE-Scheiben - zumindest, wenn man SAVATAGE zu Oliva/Oliva-Zeiten als Maßstab nimmt. Schon der Opener 'Through The Eyes Of The King' weiß diesbezüglich zu begeistern, aber auch Songs wie 'The Answer', 'Timeless Flight' oder der Titelsong sind absolut überzeugend und ein gefundenes Fressen für Savateure. Da fällt es deswegen auch nicht schwer zu glauben, dass Jon beim Songwriting noch alte Ideen seines Bruders "verwurstet" haben soll. Trotzdem ist "Maniacal Renderings" ganz bestimmt kein einfacher SAVATAGE-Abklatsch: Obwohl sich Jon einiger Stilmittel bedient, die auch seine frühere Band ausgezeichnet haben, so bringt er auch viele neue Ideen ein, und diese sind ebenfalls aller Ehren wert. Die Symbiose aus Altbewährtem und Neuerdachtem kommt jedenfalls in weiten Teilen der Redaktion immer noch sehr gut an - nicht nur bei mir, sondern auch bei Julian, Rüdiger und Stephan -, sodass JON OLIVA'S PAIN mit "Maniacal Renderings" im Jahresrückblick für 2006 ganz oben steht.
[Martin Schaich]


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Caroline Traitler
01.  AMORPHIS "Eclipse"
02.  SATURNUS "Veronika Decides To Die"
03.  DEVIN TOWNSEND "Synchestra"
04.  GREEN CARNATION "Acoustic Verses"
05.  MERCENARY "The Hours That Remain"
06.  AGALLOCH "Ashes Against The Grain"
07.  TEXTURES "Drawing Circles"
08.  TOOL "10,000 Days"
09.  DORNENREICH "Durch den Traum"
10.  RED SPAROWES "Every Red Heart Shines Toward The Red Sun"

Chris Staubach
01.  PAUL STANLEY "Live To Win"
02.  STONE SOUR "Come What(ever) May"
03.  STRAPPING YOUNG LAD "The New Black"
04.  HOUSE OF LORDS "World Upside Down"
05.  PURE INC. "A New Day's Dawn"
06.  WINGER "IV"
07.  MERCENARY "The Hours That Remain"
08.  EUROPE "Secret Society"
09.  VICIOUS RUMORS "Warball"
10.  COURAGEOUS "Downfall Of Honesty"

Eike Schmitz
01.  CELTIC FROST "Monotheist"
02.  TOOL "10,000 Days"
03.  ISIS "In The Absence Of Truth"
04.  PAATOS "Silence Of Another Kind"
05.  E.S.T. ESBJÖRN SVENSSON TRIO "Tuesday Wonderland"
06.  TOM WAITS "Orphans. Brawlers, Bawlers & Bastards"
07.  VENOM "Metal Black"
08.  MASTODON "Blood Mountain"
09.  SHEARWATER "Palo Santo"
10.  AMPLIFIER "Insider"

Frank Jaeger
01.  BILLY TALENT "Billy Talent II"
02.  OSI "Free"
03.  ANDROMEDA "Chimera"
04.  COMMUNIC "Waves Of Visual Decay"
05.  THE GATHERING "Home"
06.  SOLITUDE AETURNUS "Alone"
07.  INTO ETERNITY "The Scattering Of Ashes"
08.  HAMMERS OF MISFORTUNE "The Locust Years"
09.  WARNING "Watching From A Distance"
10.  FORCES@WORK "Reverse Feng-Shui Audio Guide"

Georg Weihrauch
01.  LORDI "The Arockalypse"
02.  SAINT "The Mark"
03.  MICHAEL SWEET "Him"
04.  MORTIFICATION "Erasing The Goblin"
05.  RAGE "Speak Of The Dead"
06.  EDGUY "Rocket Ride"
07.  COURAGEOUS "Downfall Of Honesty"
08.  VENI DOMINE "23:59"
09.  CIRCLE OF TYRANTS "Deamocracy"
10.  NARNIA "Enter The Gate"

Holger Andrae
01.  CRESCENT SHIELD "The Last Of My Kind"
02.  PHARAOH "The Longest Night"
03.  WRETCH "Reborn"
04.  WARNING "Watching From A Distance"
05.  HAMMERS OF MISFORTUNE "The Locust Years"
06.  SOLITUDE AETURNUS "Alone"
07.  WOLF "The Black Flame"
08.  OUTWORLD "Outworld"
09.  TWISTED INTO FORM "Then Comes Affliction To Awaken The Dreamers"
10.  AGHORA "Formless"

Julian Rohrer
01.  JON OLIVA'S PAIN "Maniacal Renderings"
02.  SECRETS OF THE MOON "Antithesis"
03.  KEEP OF KALESSIN "Armada"
04.  I "Between Two Worlds"
05.  MELECHESH "Emissaries"
06.  PROTEST THE HERO "Kezia"
07.  ZERO HOUR "Specs Of Pictures Burnt Beyond"
08.  NEGURĂ BUNGET "Om"
09.  TOM WAITS "Orphans. Brawlers, Bawlers & Bastards"
10.  RAGE "Speak Of The Dead"

Marcel Rapp
01.  SODOM "Sodom"
02.  DRAGONFORCE "Inhuman Rampage"
03.  SLAYER "Christ Illusion"
04.  TANKARD "The Beauty And The Beer"
05.  PAUL STANLEY "Live To Win"
06.  BEYOND FEAR "Beyond Fear"
07.  AMON AMARTH "With Oden On Our Side"
08.  CELTIC FROST "Monotheist"
09.  LEGION OF THE DAMNED "Malevolent Rapture"
10.  HAMMERFALL "Threshold"

Martin Schaich
01.  PHARAOH "The Longest Night"
02.  CRESCENT SHIELD "The Last Of My Kind"
03.  TWISTED INTO FORM "Then Comes Affliction To Awaken The Dreamers"
04.  JON OLIVA'S PAIN "Maniacal Renderings"
05.  COMMUNIC "Waves Of Visual Decay"
06.  HALLOWEEN "Horror Fire"
07.  WOLF "The Black Flame"
08.  OUTWORLD "Outworld"
09.  ATTACKER "The Unknown"
10.  THE CLAN DESTINED "In The Big Ending"

Michael Kulüke
01. PAOLO NUTINI "These Streets"
02. MUSE "Black Holes And Revelation"
03. DEFTONES "Saturday Night Wrist"
04. KILLING JOKE "Hosannas From The Basement Of Hell"
05. MORRISSEY "Ringleaders Of The Tormentors"
06. MINISTRY "Rio Grande Blood"
07. THE DRESDEN DOLLS "Yes, Virginia"
08. CORVUS CORAX "Venus, Vina, Musica"
09. THE ROOTS "Game Theory"
10. STONE SOUR "Come What(ever) May"

Peter Kubaschk
01.  MY CHEMICAL ROMANCE "The Black Parade"
02.  PROTEST THE HERO "Kezia"
03.  WARNING "Watching From A Distance"
04.  IGNITE "Our Darkest Days"
05.  THE BUTTERFLY EFFECT "Imago"
06.  STONE SOUR "Come What(ever) May"
07.  SOLITUDE AETURNUS "Alone"
08.  THE HAUNTED "The Dead Eye"
09.  BRAND NEW "The Devil & God Are Raging Inside Me"
10.  PHARAOH "The Longest Night"

Pia-Kim Schaper
01.  IN FLAMES "Come Clarity"
02.  UNLEASHED "Midvinterblot"
03.  NORTHER "Till Death Unites Us"
04.  DELAIN "Lucidity"
05.  TAROT "Crows Fly Black"
06.  DIE APOKALYPTISCHEN REITER "Riders On The Storm"
07.  EISBRECHER "Antikörper"
08.  RAGE "Speak Of The Dead"
09.  DEATHSTARS "Termination Bliss"
10.  LORDI "The Arockalypse"

Regina Löwenstein
01.  MERCENARY "The Hours That Remain"
02.  DISARMONIA MUNDI "Mind Tricks"
03.  CRADLE OF FILTH "Thornography"
04.  SCAR SYMMETRY "Pitch Black Progress"
05.  DISSECTION "Reinkaos"
06.  INTO ETERNITY "The Scattering Of Ashes"
07.  TOOL "10,000 Days"
08.  AGALLOCH "Ashes Against The Grain"
09.  TEXTURES "Drawing Circles"
10.  AMON AMARTH "With Oden On Our Side"

Rüdiger Stehle
01.  UNLEASHED "Midvinterblot"
02.  DARKTHRONE "The Cult Is Alive"
03.  HALLOWEEN "Horror Fire"
04.  PAGAN ALTAR "Mythical & Magical"
05.  JON OLIVA'S PAIN "Maniacal Renderings"
06.  UNDERTOW "Milgram"
07.  CRESCENT SHIELD "The Last Of My Kind"
08.  HAMMERS OF MISFORTUNE "The Locust Years"
09.  CELTIC FROST "Monotheist"
10.  SOLITUDE AETURNUS "Alone"

Sebastian Berning
01.  BRING ME THE HORIZON "Count Your Blessings"
02.  MY CHEMICAL ROMANCE "The Black Parade"
03.  LOSTPROPHETS "Liberation Transmission"
04.  TAKING BACK SUNDAY "Louder Now"
05.  BLEEDING THROUGH "The Truth"
06.  ATREYU "A Deathgrip On Yesterday"
07.  DROP DEAD, GORGEOUS "In Vogue"
08.  SAOSIN "Saosin"
09.  TOMTE "Buchstaben über der Stadt"
10.  THE KILLERS "Sam's Town"

Stefan Lang
01.  MY DYING BRIDE "A Line Of Deathless Kings"
02.  MY SILENT WAKE "Shadow Of Sorrow"
03.  MEAT LOAF "Bat Out Of Hell III : The Monster Is Loose"
04.  SAINT "The Mark"
05.  SLAYER "Christ Illusion"
06.  ANGEL 7 "Black And White"
07.  TANKARD "The Beauty And The Beer"
08.  LENGSEL "The Kiss - The Hope"
09.  STAIRWAY "The Other Side Of Midnight"
10.  ARIA "Armageddon"

Stephan Voigtländer
01.  DEVIN TOWNSEND "Synchestra"
02.  GREEN CARNATION "Acoustic Verses"
03.  MY SLEEPING KARMA "My Sleeping Karma"
04.  TOOL "10,000 Days"
05.  AMPLIFIER "Insider"
06.  RED SPAROWES "Every Red Heart Shines Toward The Red Sun"
07.  GORILLA MONSOON "Damage King"
08.  DISILLUSION "Gloria"
09.  JON OLIVA'S PAIN "Maniacal Renderings"
10.  CENTURIONS GHOST "A Sign Of Things To Come"en



Unser Wertungssystem:


Platz 01: 12 Punkte
Platz 02: 10 Punkte
Platz 03: 8 Punkte
Platz 04: 7 Punkte
Platz 05: 6 Punkte
Platz 06: 5 Punkte
Platz 07: 4 Punkte
Platz 08: 3 Punkte
Platz 09: 2 Punkte
Platz 10: 1 Punkt

Für jede doppelte Nennung eines Albums gibt es einen Bonus-Punkt.

 

 

Redakteur:
Eike Schmitz

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